Der Bandname riecht schon nach den Achtzigern! Spontan dachte ich beim neuen STREETLIGHT Album auch, dass das letzte Album „Ignition“ keine zwei Jahre alt ist! Als Newcomer muss man sich halt ranhalten. Schon beim Debüt war das Artwork nicht der Brüller und irgendwie altmodisch-christlich. Beim zweiten Studioalbum „Night Vision“ ist es dann irgendwie ganz alt und erinnert mich an Filmplakate aus den USA der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Aber egal, wer auf sehr klassisch arrangierten und ebenso produzierten AOR mit der glasklaren Stimme von Johannes Häger und viel Keyboards abfährt ist hier richtig. Die Schweden haben fast immer einen roten Faden, scheinen richtig Bock zu haben und stecken hier hörbar Herzblut hinein. Dabei ist im reinen AOR seit Jahren schon eigentlich alles gesagt, wie in vielen Rock-und Metalgenres.
STREETLIGHT wildern auch nicht in anderen Genres, weshalb sie es doppelt schwer haben originell und eigenständig zu tönen. Aber auch das schaffen die fünf Musiker teilweise. Lediglich das Ausfaden einzelner Tracks wie beim zweiten Song „Captured In The Night“ empfinde ich 2025 als nicht mehr zeitgemäß. Ansonsten machen die Schweden einen guten Job, wobei sie auf den ersten Blick irgendwie vorhersehbar agieren wie bei den Balladen: Diese fangen direkt mit dem vierten Track „Learn To Love Again“ an, wobei es eine Powerballade ist mit starkem Chorus, das hätte ich dann nicht erwartet. Eine richtige vorhersehbare Schnulze ist dann am Ende „Where Did Love Go“. Popppig-verspielt sind leider „Leanna“ und „Endgame“. Beide gefallen mir viel weniger als das restliche Material. Aber besser als immer die formelhaften Scheiben die jeden Monat erscheinen, so ist das Ganze doch ganz gut geworden.