HELEVORN – Espectres

Artist

HELEVORN

Albumtitel

ESPECTRES

Genre

Doom Metal

Doom-Metal aus Palma de Mallorca? Auf den ersten Blick mag das ungewöhnlich wirken, doch HELEVORN haben sich längst, zumindest bei genrekundigen Fans einen Namen gemacht. Bereits am 13. September 2024 erschien nun ihr fünftes Studioalbum „Espectres“. Eigentlich kommt dieses Review viel zu spät – Asche über mein Haupt, aber es wäre auch zu schade, das acht Tracks starke Album unter den Tisch fallen zu lassen. Bei einer Laufzeit von 45:37 Minuten präsentiert die Band eine tiefgründige und stimmungsvolle Scheibe die den Winter perfekt einfängt, passend zum Schnee, der gerade draußen fällt. Die Neuerscheinung vereint die typischen Elemente des Doom-Genres: melancholische Melodien, druckvolle Growls und schwere Riffs – mit feinfühligen, melodischen Momenten die der Musik eine fast verträumte Wärme verleihen. Trotz seiner Schwere gelingt es der Platte, den Hörer nicht zu ermüden. Ein kleiner Nachteil von „Espectres“ ist allerdings, dass es seine Stärken nicht sofort preisgibt. Erst nach mehrmaligem Hören entfaltet sich die gesamte Tiefe und Vielschichtigkeit. Doch sobald dies geschieht, entwickelt das Album eine fesselnde Wucht, die lange nachhallt. Der Einstieg mit dem ersten Lied „Inherit the Stars“ gibt einen ersten Fingerzeig in welche Richtung sich das Album entwickelt. Die ausgedehnte Spieldauer des Songs (6:36 Minuten) nutzt die Truppe gekonnt, um einen dichten Klangteppich zu weben, der das gesamte Werk durchzieht. Der Wechsel zwischen klarem Gesang und Growls sorgt für eine beeindruckende Dynamik und setzt den Ton für die folgenden Tracks. Ein Höhepunkt und mein persönlicher Anspieltipp ist „L’Endema“, unterstützt von Gastsängerin Inés González. Diese großartige Nummer, die fast in der Mitte der Platte als sechster Song erscheint, beeindruckt durch ihre Ruhe und Klarheit, die besonders durch die Gesangsbeiträge von González immer wieder geprägt wird. Mit „The Lost Futures“ gibt es direkt danach einen weiteren Anspieltipp den ich euch ans Herz legen möchte bevor das Album mit „Children of the Sunrise“, das durch die Zusammenarbeit mit Thomas A.G. Jensen von Saturnus veredelt wird, würdevoll abgeschlossen wird.

Als Resümee kann ich ziehen, dass „Espectres“ zwar auf den ersten Blick unscheinbar wirken mag, jedoch mit der Zeit ein emotionales und kraftvolles Klangbild entfaltet. Trotz der düsteren Themen schimmert immer ein Hauch von Hoffnung durch. Bei diesem Longplayer handelt es sich vielleicht nicht um ein Meisterwerk und es revolutioniert das Genre nicht, doch für all jene, die in den dunklen Tönen des Lebens Trost suchen, ist es eine klare Kaufempfehlung.

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Infos

Release

13.09.2024

Laufzeit

45:37 Minuten

Label

Meser Music Records

Fazit
"Espectres" ist ein Album, das mit jeder Hörsession an Tiefe gewinnt!
12
von 15
Edelstahl
Autor
"Wenn man einmal dem Metal verfallen ist, ändert man seine Gesinnung nicht einfach von heute auf morgen." ( Parramore McCarty, Warrior)