Die vor vier Jahren gegründeten Schweizer ließen 2022 mit ihrer bei Jawberaker Records erschienenen EP „Rock Knights“ aufhorchen, die erst digital, dann als Cassette und im September 2023 dann auch auf Vinyl erschien.
Die EP konnte im Underground die Fans schnell überzeugen, denn ihre Musik schien aus der Zeit gefallen zu sein. Angelehnt an die frühe NWoBHM- Zeit sprach es vor allem die Old-School-Fans an.
Viel geändert hat man auf der neuen Scheibe nicht. Schon der Opener „Embers On The Loose” macht klar, was die Band ausmacht: eingängige Melodien, galoppierende Riffs, authentische Soli, doppelte Gitarren-Leads, ein pumpender Bass, ein songdienliches Schlagzeug und ein Gesang, der den Namen auch verdient, weil er Emotionen, und Melodien vereinigt aber trotzdem heavy klingt. Dafür stehen AMETHYST auch 2024.
Natürlich erkennt man klar die Einflüsse wie frühe IRON MAIDEN, DIAMOND HEAD, BUDGIE oder ANGEL WITCH – allerdings nur vom Stil und dem Songaufbau her. Die Songs selbst sind nicht blind nachgespielt sondern haben ihren eigenen Charakter. Zudem gibt es neben der NWoBHM auch Ausflüge in den 70er Hardrock („Running Out Of Time“, „Queen Of A Thousand Burning Hearts“).
Dem Album hört man zu keiner Zeit an, dass es im Jahr 2024 aufgenommen und veröffentlicht wurde. Viele Bands sagen ja, dass sie die Musik machen, die sie gerne hören würden. Hier passt diese Aussage wirklich. Die Rock´n Roll Attitüde gibt den Songs zusätzliche Energie und die warme, organische Produktion, die jedes einzelne Instrument differenziert tönen lässt, rundet ein Album ab, das man kaum besser machen kann und die Fans der NWoBHM-Ära der Jahre 1979 – 1981 Glückstränen ins Gesicht treiben dürfte. Ich bin sicher, dass das Album in vielen Playlisten auftauchen wird, wenn man auf das vergangene Jahr zurückschaut.
Natürlich ist die Scheibe nicht innovativ. Wenn man ein Album veröffentlicht, das auch als vergessenes Album der NWoBHM Anfang der 80er Jahre durchgegangen wäre, muss man das Risiko einkalkulieren denn neue und frische Ideen finden sich auf „Throw Down The Gauntlet“ nicht. Dafür bekommt man jedoch ein authentisches und zeitloses Album, dass seine Freunde finden wird. Was vielleicht ein wenig fehlt, ist der eine Song, der im Ohr bleibt und den man mit der Band verbindet. „Rock Knights“ tendiert in diese Richtung, dem Song fehlt jedoch etwas Eingängigkeit.