Gitarrist, Sänger, Hörspiel-Autor und Verleger Markus WINTER ist extrem fleißig, allein was seine Platten mit der nach ihm benannten Band angeht. Ich selbst habe vor ein paar Jahren mal ein Interview für das Print Magazin BREAK OUT mit ihm führen dürfen. Dabei lernte ich einen geerdeten, aufgeschlossenen Künstler kennen, der Musik aus Leidenschaft macht und dabei auch noch ganz hervorragend Gitarre spielt!
In den letzten drei Jahren kamen mit „Pale Rider“ (2021), „Fire Rider“ (2022) und „Heroes“ (2023) drei sehr ordentliche Platten heraus, die grundsätzlich im gemäßigteren Dark Rock zuhause sind, allerdings auch Side-Genres wie Wave, Folk, Pop oder Hardrock streifen. Der Härtegrad nahm von Scheibe zu Scheibe jedenfalls leicht zu, ohne seine Liebe zu den 80er Jahren zu verleugnen. Jetzt kommt mit „Keeping The Flame Alive“ ganz bestimmt das härteste Langeisen in der WINTER-Vita!
Die tiefe, sonore Stimme des Songwriters und Frontmanns drückt sogar eine schnelle Double-Bass-Nummer wie „Wheel Of Fortune“ etwas ins düstere Fach, obwohl hier mit Ralf Scheepers von PRIMAL FEAR ein sehr bekannter Shouter als Gast mit dabei ist. Apropos Gäste, mit MOONSPELL Drummer Hugo Ribeiro und Siggi Schüssler von MESSENGER sind zwei weitere Mucker vertreten, die den Songs durch ihre Beiträge einen besonderen Stempel aufdrücken (z.B. durch feine Growl-Einlagen bei „Guardians Of Life“). Und da sind immer wieder diese großartigen Gitarren-Riffs-, Licks-und Solos von Markus Winter sowie dessen sicheres Gespür für eingängige Melodien. Abwechslung ist garantiert, so gerät etwa „Time Traveller“ zu einem Stück, dass von ruhigen über progressive bis hin zu Überschall-Geschwindigkeits-Phasen einiges an Aufmerksamkeit verlangt! Auch „Fist Of Irons“ startet mit hohem Tempo, wird durch die weiche Lead-Stimme, die in den Strophen mal etwas höher als üblich zum Einsatz kommt zunächst abgefangen. Dafür singt Markus beim Refrain wieder tiefer, ja auch aggressiver! Meines Erachtens hat er dahingehend ordentlich Qualität draufgepackt, was der Musik allgemein zugute kommt. Ich würde diese Band nur zu gerne mal live erleben. So gibt es echte Faustrecker wie das hymnische „Gods Of Terror“, das klingt als wären ACCEPT und HELLOWEEN ein spontanes Tete a Tete eingegangen! Für mich ganz klar DAS Highlight unter den elf Songs! Mit dem etwas klischeehaften „Stand Up For Metal“, das dann auch musikalisch (leider) hält, was der Titel verspricht, wird der Endspurt eingeläutet, der mit der opulenten Power-Halb-Ballade „Delusions In G Minor“ ins Ziel findet!