Mit dem Exoten-Bonus sollte man ja vorsichtig sein, denn durch das Internet sind wir alle vernetzt und es ist für Bands aus jedem Winkel der Erde einfacher geworden, Musik zu veröffentlichen. Doch Metal Bands aus dem mittelamerikanischen El Salvador hat man dann ja doch nicht so oft. Zumal das Land eher für die Pazifikstrände, die Kaffeeplantagen oder Regenwälder mit Wasserfällen bekannt ist als für echten Stahl.
Das Album erschien bereits im Dezember 2023 als Eigenproduktion. Nachdem die Band jedoch bei dem Label WormHoleDeath eine neue Heimat fand, entschied man sich, das Album erneut zu veröffentlichen.
Schon das nach einem Intro erklingende „Eternal One“ macht klar, dass das Quartett um die Bandgründer Benjamin Lopez (Bass, Backing Vocals) und Daniel Jiménez (Lead Gitarre) um Abwechslung bemüht ist und zwar nicht nur innerhalb des Albums sondern auch im Rahmen der einzelnen Songs, was dazu führt, dass die Musik der Jungs nicht so einfach zu kategorisieren ist.
Denn wo der Opener in die Sparte Heavy/Power Metal fällt, fühlt sich das nachfolgende „Burning Love“ eher im Hard Rock wohl. „No Mans Land“ überrascht dann mit ziemlich fiesen Speed Metal, der zwar auch gemächlichere Passagen aufweist, der jedoch gerade von den Gitarren sehr heavy klingt. Das midtempolastige „Human Perversity“ beginnt doomig und entwickelt sich nach dem aggressiven Solo dann zu einem Doublebass Monster. „Neverending Machine“ erinnert dann an einen entspannten Thrash Metal Track, der an DEATH ANGEL denken lässt, jedoch ohne aggressive Shouts auskommt. „Trickster“ ist ein weiteres Midtempo-Stück, bei dem die Riffs dominieren. Mit „The Debt“ ist eine balladeske Ruhepause am Start, „Last Gig“ ist eine Hard Rock Stadionhymne mit einem geilen Riff, dass an MÖTLEY CRÜE oder VAN HALEN erinnert, gut nach vorne geht und im Ohr bleibt. „Legends Reborn“ ist von der Attitüde her zeitweise etwas punkig und erinnert ein wenig an TWISTED SISTER, wirkt durch den zweistimmigen Gesang, der sich einen garstigen und einen cleanen Gesang gönnt, jedoch härter. Den Abschluss bildet dann „Rising Steel“, der dann zwischen Old School Power und etwas Thrash Metal pendelt.
Kritikpunkte sind der etwas dünne Sound und die fehlenden Highlights – lediglich „Last Gig“ sticht heraus. Wenn die Band an diesen beiden Punkten arbeitet, stehen die Chancen gut, dass es beim nächsten Mal eine klare Kaufempfehlung gibt. Für ein Debüt ist die Scheibe aber wirklich stark.