Da der Abschied von NOFX unmittelbar bevorsteht, stehen die Anwärter für einen nun freiwerdenden Spitzenplatz im Punkrock bereits Schlange. Eine dieser Bands kommt aus der eigenen Fat Mike Talentschmiede und nennt sich THE LAST GANG.
„Obscene Daydreams“ ist bereits Nummer 3, und das Quartett aus Orange County hat sich durch beständiges Touren eine ordentlich Fan Basis erspielt. Große Aufmerksamkeit bekamen sie in diesem Sommer, als sie NOFX in Europa auf ihrer Abschiedstour begleitet haben. Genau das ist auch der Grund, warum Fat Mike von NOFX sich bei dem aktuellen Album nicht weiter beteiligen konnte. So geschehen bei Vorgänger Album, als er im Songwriting unterstützend tätig war. Merkt man das?
Elf Tracks bei gut 30 Minuten sprechen eine deutliche Sprache. THE LAST GANG kommen zackig auf den Punkt und gestalten ihre Lieder mit viel Abwechslung. Klar ist Punkrock das Fundament, aber hier werden auch mal Ska Elemente eingebaut, das Gaspedal etwas durchgetreten oder es gibt ein knackiges Gitarren Solo. Das Ganze harmoniert prächtig mit gut ausgearbeiteten Melodien und Harmonien. Dem gegenüber der leicht raue Gesang von Frontfrau Brenna Red, der in gewissen Momenten an THE DISTILLERS erinnert.
Einen Ausfall gibt es auf „Obscene Daydreams“ nicht, einen richtigen Hit konnte ich auf Anhieb allerdings auch nicht ausmachen. Was jetzt deutlich negativer klingt als es gemeint ist. Das generelle Niveau der Platte ist sehr hoch, lässt sich locker weghören und sorgt für gute Laune. Auch die Produktion ist für eine Punkrock Scheibe recht drückend, was mit persönlich gut gefällt.