Ich persönlich finde es total spannend, wenn Gruppen bzw. ihre Musik nicht in ein festes Schema, sprich Genre einzuordnen sind. Denn das zeugt nicht nur von besonderer Kreativität der betreffenden Musiker, sondern auch von einem breiten Geschmack des geneigten Hörers. DEMON HEAD aus Dänemark stehen seit jeher genau für diese Vielfältigkeit, denn u.a. Doom, Metal, Prog, Stoner und/oder Psych ist dem Quintett nicht fremd.
Dieses Spiel mit den Genres treiben DEMON HEAD mit ihrem neuen, fünften Album „Through Holes Shine The Stars“ nun auf die sprichwörtliche Spitze. Denn dass sogar weibliche Backgrounds, die an die 60er Flower Power Ära erinnern zu hören sind, ist wirklich für mich neu und deshalb auch überraschend („Draw Down The Sky“). Doch die bekannte Düsterniss tritt spätestens beim dritten Lied „Our Winged Mother“ deutlicher zutage, bei dem ich mir wie in einem schwarz-weißen Horror-Film der 60er Jahre vorkomme, inklusive schräger Töne! Aber auch die Eingängigkeit gepaart mit dieser Spur epischer, tief doomiger Theatralik ist stärker vorhanden als bisher, Songs wie „Every Flatworm“ oder „Frost“ sprechen diese deutliche Sprache. Mal verspielt, mal verträumt, dann wieder extremer und düster, der Hörer darf sich hier nie auf einer sicheren Seite wägen. So sind auch die Tempi-Wechsel in den Songs genauso aprupt und dementsprechend überraschend. Und wenn bei „Wildfire“ anfangs eine feine Kirchenorgel den Einstieg gibt, fühlt sich der geneigte Hörer vielleicht an GHOST erinnert, deren poppige Attitüde hier aber niemals ein Thema ist. Aber ja, genau das macht diese Band und das neue Album auch so spannend und abwechslungsreich. Wenn auch die Stimme von Frontmann Marcus Ferreira Larsen nicht als außergewöhnlich zu bezeichnen ist, erfüllt sie jederzeit ihren Zweck.