Bei den ehemaligen britischen Glam-Rockern THE SWEET ist seit vielen Jahren nur noch Originalmitglied Andy Scott (Gitarre) aktiv. Mit einer jüngeren Mannschaft ist das weißhaarige Urgestein mit dem Pony seit einiger Zeit wieder recht aktiv. Krass empfinde ich die Tatsache, dass sonst ALLE Originalmitglieder schon länger verstorben sind! Gut, die Herren sind auch alle Baujahr 1945-1948, das ist dann auch ein Alter. Die Liste der Ex-Musiker ist dann auch ellenlang, zeitweise gab es dann auch zwei Versionen der Band mit jeweils einem Originalmitglied.
Nun heißen sie auf dem ersten Studioalbum seit 2012, „Full Circle“ nur noch SWEET, treten aber live als THE SWEET auf. Mit einer Besetzung die bis auf den neuen Schlagzeuger aus dem Jahre 2019 stammt geht in einer Melange aus Classic Rock und Hard Rock durch das gesamte Album und Frontmann punktet generell mit seiner sonoren und variablen Stimme. Am Anfang rockt die Truppe noch im leichten Uptempo, was sich am Ende mehr zu einem dauerhaften Midtempo Hard bis Classic Rock entwickelt und durchaus seinen Charme hat. Musikalisch ist das Ganze gut gemacht und produziert. Mit dem Lokomotiven Artwork wollen die Briten bestimmt beweisen, dass sie noch Dampf auf dem Kessel haben. Ein Goodtime Rocker wie „Destination Hannover“ oder der fast schon balladeske Ausflug in die Siebziger „Full Circle“ am Ende der Scheibe lockern das Ganze zwischendurch gut auf, wobei manchmal auch einige AOR Elemente auftauchen. Leider sind trotz kompakter Laufzeit auch ein, zwei recht belanglose Oldie Radio Songs an Bord, aber das überlebt man als Hörer locker.