Album Nummer Neun von HIGH ON FIRE trägt den Titel „Cometh The Storm“ und erscheint rund sechs Jahre nach „Electric Messiah“. Für eben jene Scheibe bekam die Band 2019 einen Grammy, doch dann kam die Corona Auszeit. Da Frontmann Matt Pike aber eher rastlos ist zimmerte er ein Solo Album ein, reaktivierte die legendäre Stoner Truppe SLEEP und suchte einen neuen Drummer, da Des Kensel sich anderen Herausforderung stellen wollte.
So langsam aber sicher stehe ich ein wenig auf Kriegsfuß mit HIGH ON FIRE. Denn so sehr ich die eher etwas gradlinigeren Nummern wie „Burning Down“ zu schätzen weiß, so genervt bin ich mittlerweile von verkopften und experimentellen Stücken wie zum Beispiel „Trismegistus“. Noch besser lässt sich das eigentlich am Titelsong erklären. Hier wird eine Stimmung und Atmosphäre erzeugt, die nur darauf wartet sich im Refrain mit einem amtlichen Gewitter zu entladen. Aber nein, das passiert nicht. Der Song schwimmt weiter in seiner treibenden Art.
Nun kann man natürlich die Argumentation auch umdrehen und sagen, dass HIGH ON FIRE genau durch diese Situation ihren Reiz entfalten, in dem sie mit den Erwartungen des Zuhörers spielen und diese bewusst (ent)täuschen. So kommt auch das instrumentale „Karanlik Yol“ mit seinen orientalischen klängen zur Albummitte nicht von ungefähr.
Und auch wenn in der zweiten Hälfte von „Cometh The Storm“ das Tempo ein wenig angezogen wird („The Beating“), bleibt am Ende ein Album, dass bei mir relativ wenig Emotionen auslöst. Ja, es gibt wieder so ein paar Momente, wo der Fuss mitwippt und man automatisch den Kopf in Wallungen bringt, diese halten sich aber die Waage mit dem bangen Blick auf die Laufzeit eines Songs, der einen irgendwie nur ratlos vor dem Lautsprecher sitzen lässt.
