Seit mittlerweile 15 Jahren fliegen die besoffenen Spatzen schon durch die deutsche Punk Rock-Szene! Dabei sind sich die vier Musiker, trotz des kürzlich vollzogenen Wechsels am Bass, immer treu geblieben, was ganz sicher auch ein Grund für den Beliebtheitsgrad der Truppe vom Timmendorfer Strand ist. Mir gefällt der Stil dieser Band seit jeher gut, diese Mischung aus Eingängigkeit, gesunder Härte und Texten, die mal zum Feiern und auch mal zum Nachdenken anregen. Dabei nie allzu politisch extrem, aber auch nie ohne Haltung zu zeigen. So soll es sein, dass auch älterer Sack wie ich mich in den Texten wiederfindet!
„Im Namen des Wahnsinns“ ist das sechste Studioalbum und was soll ich noch groß drumherum schreiben? Eben, unglaublich eingängige Gitarren-Riffs und Mitgröl-Melodien gleich zu Beginn mit dem wunderbaren Titeltrack sowie „Hunderte Dämonen“. Nicht umsonst wurden beide Stücke schon im Vorfeld als Singles/Videos veröffentlicht. „Hand In Hand“ setzt in Sachen Tempo dann noch einen drauf, genauso wie das textlich gegensätzliche „Briefe An Dich“. Ich finde es dabei prima, dass Beziehungs-Geschichten in zwei aufeinanderfolgenden Stücken aus zwei Perspektiven erzählt werden. Nachdem mit den gutgelaunten „Chaostage“, die kritische Kiffer-Hymne „420“ und „Solange Die Gläser Voll Sind“ drei melodisch eingängige Party-Lieder gehört werden, kommt mit „Für Mich“ der härteste Track auf dem Album, der gleichzeitig durch den verzerrten Gesang sehr modern klingt! „Küstenjungs“ ist natürlich eine Hymne mit Lokalkolorit, wie zuvor auch durch genretypischen Chöre zum Mitgrölen wie gemacht! „Himmelblau“ (siehe Video) erzählt von Sehnsucht nach besseren Zeiten, trotz dem nachdenklichen Text ein fröhliches, höchst eingängiges Lied mit Radio-Potenzial. Etwas ruhiger dann „Mein Testament“, obwohl von einer Ballade nicht die Rede sein kann. Die gibt es dann tatsächlich erst am Schluss, wobei mir „Mein Zweites Ich“ dann durch weibliche Backgrounds einen Tick zu kalkuliert erscheint. Insgesamtz aber ein bockstarkes Album!