FIRN, das ist ein Solo Projekt von „Horda“, der auch bei ODROERIR den Tieftöner bedient. Mit „Sternentor“ veröffentlich er sein zweites Album („Frostwärts“ war das Debüt 2022), und der auf dem Erstling eingeschlagene Weg wird konsequent weiter beschritten. Pagan Black Metal steht also auf Speiseplan.
Bei „nur“ vier Songs mit einer Lauflänge von durchschnittlich zehn Minuten bin ich von Haus aus immer ein wenig skeptisch. Zu oft sind mir Songs bzw. Platten untergekommen, die sich in ihren Songs verlieren und den geneigten Zuhörer mit immer den gleichen Wiederholungen langsam aber sicher langweilen. Kann „Sternentor“ das anders? Dieser Frage gehen wir nun auf den Grund.
Der Opener „Unter Dem Eis“ beginnt ziemlich sphärisch und mit einem gesprochenen Intro, bevor es in Richtung Black Metal abgeht. Allerdings, und das ist schon einmal der erst Pluspunkt, bekomme ich nicht das Gefühl dass das Geknüppel auf Gedeih und Verderb eingebunden wurde sondern wirklich songdienlich. Laut Internet Recherche handelt es sich um ein Konzeptalbum in einem zeitlosen und fiktivem Universum. Und so gestaltet sich der erste Song sehr abwechslungsreich.
Auch die anderen drei Songs bleiben variantenreich. Sehr angenehm dass innerhalb der Stücke die jeweiligen Anteile (Pagan, Folk, Black Metal usw.) ebenfalls changieren. Mal eher episch („Winterläufer“), mal eher Folk-lastig („Wilder Bund“).
Die vierzig Minuten gehen tatsächlich recht zügig vorbei, was für den Unterhaltungsgrad von FIRN spricht. Zur vollen Wahrheit gehört aber auch, dass dies alles schon bekannte Trademarks sind. Die hohe Kunst diese zu etwas Neuem oder eben sehr Interessantem zu verknüpfen hat FIRN auf „Sternentor“ recht eindrucksvoll bewiesen. Atmosphärisch sehr dicht und wie für dieses Genre recht typsich etwas steril und kalt produziert bietet „Sternentor“ nette Abwechslung zum stumpfen Black Metal Geknüppel den man an jeder Straßenecke findet.