Still, heimlich und leise ist Anfang März das neue Album von MINISTRY rausgekommen. Drei Jahre nach „Moral Hygiene“ steht „Hopiumforthemasses“ auf dem Prüfstand.
Und mit dem ersten Song „B.D.E.“ geht es auch gut los, ein Midtempo Stampfer der zum Ende hin kurz das Tempo anzieht und sich damit eigentlich auch für Live Auftritte anbietet. Und es geht ähnlich stark weiter: „Goddam White Trash“ mit Gastsänger Pepper Keenan könnte auch aus der Hochphase von MINISTRY Mitte der 90er Jahre stammen. „Just Stop Oil“ überzeugt mit starkem Riffing, „Aryan Embarassement“ mit perfiden Samples bevor mit TV Song ein astreiner Nackenbrecher vom Stapel gelassen wird. Anhand der Songtitel muss man auch nicht extra erwähnen, dass Al Jourgensen weiterhin auf politische und gesellschaftlich Missstände hinweist.
„New Religion“ hält das Niveau oben, bevor „It’s Not Pretty“ recht belanglos daherkommt. Richtig interessant wird es dann mit „Cult Of Suffering“, indem eine Orgel den Ton angibt. Nicht weniger kurios das abschließende „Ricky’s Hand“, denn hier ist es ein recht alter Synthie Sound der das Stück Richtung SISTERS OF MERCY treiben lässt.
Der Sound ist für meinen Geschmack ein wenig zu dünn ausgefallen, aber die recht cleane und kalte Produktion war ja schon immer irgendwie ein Steckenpferd von MINISTRY. „Hopiumforthemasses“ sollte dieses Mal nicht wie sein Vorgänger in der Veröffentlichungsflut untergehen, denn dafür ist das Album zu stark und vor allem abwechslungsreich.