Wohl jeder von unseren Lesern hat schon mal was von Albert Hammond gehört oder gelesen, der übrigens nichts mit der berühmten Hammond-Orgel zu tun hat…kleiner Scherz am Rande! Sein berühmtester Song „It Never Rains In Southern California“ (1972) ist auf jedem Oldie-Sampler zu finden, allerdings hat er zig weitere Hits für andere Künstler geschrieben, unter anderem „The Air That I Breathe“, den die Hollies 1974 zur Nummer 1 in vielen Ländern machten. Im Mai wird Albert Hammond stolze 80 Jahre alt und mit „Body Of Work“ erscheint nach fast 14 Jahren tatsächlich nochmal ein nagelneues Studioalbum des Briten, der lange Jahre auf Gibraltar gelebt hat. Es gäbe sicher noch viel zu erzählen über den Songwriter und Produzenten, aber das könnt ihr bei Interesse gerne selbst im Internet nachlesen.
Die neuen Songs strotzen jedenfalls nur so von Selbstbewusstsein, ganz so wie es das Foto auf dem Cover verspricht. Wer hat sonst als fast 80-Jähriger den Mut, seinen fast nackten Oberkörper zu präsentieren, von IGGY POP mal abgesehen. Aber genauso fit gestalten sich die neuen Songs, die sich irgendwo zwischen Blues, Roots, Rock und Pop einpendeln. Das sichere Gespür für eingängige, radiotaugliche, tanzbare und beschwingte Melodien scheinen Alber Hammond im Blut zu liegen, als Beispiele seien hier „Shake A Bone“ oder „Like They Do Across The River“ genannt. Ehrlich gesagt hätte ich seine Stimme nicht mehr auf Anhieb erkannt, denn sie ist schon etwas brüchig geworden, aber noch als altersgerechte Stimmfarbe zu bezeichnen und die steht dieser Musik richtig gut, was besonders bei den ruhigen Liedern wie etwa „Knocking On Your Door“, „Bella Blue“ oder „Another Heart To Break“ prima zur Geltung kommt. Aber es kommen sogar moderne Synthie-Sounds zu Gehör, „Looking Back“ bittet dann auf die Tanzfläche. Oft kritische Texte wie bei „American Flag“ oder „Gonna Save The World“ deuten auf einen sich auf der Höhe der Zeit befindlichen Musiker hin, der nichts verlernt hat und auf seine große Erfahrung bauen kann. Gutes und mit fast einer Stunde Laufzeit gut gefülltes Album mal abseits von Hard & Heavy, dass es übrigens auch als Vinyl gibt.