Eine neue Scheibe von MASTER! Das kam jetzt unerwartet, zumindest ich hatte wenig mitbekommen von Onkel Speckmann in den vergangenen Jahren. Das letzte Album war „Vindictive Miscreant“ von 2016, und davor fielen MASTER eher durch Masse als Klasse auf. Bezeichnend dafür auch die recht vielen Label Wechsel in dieser Zeit.
Nun ist man bei Hammerheart Records gelandet, und vielleicht bleibt die Band ja etwas länger da, ist ja auch keine schlechte Adresse. In den letzten 8 Jahren hat sich im Death Metal einiges getan. Neue Bands tauchen auf und verleihen dem Genre wichtige Impulse. Die alten Recken und Platzhirsche haben unterschiedlich reagiert: einige sind mitgegangen und haben neue Entwicklungen in ihren eigenen Sound eingeflochten. Andere sind stoisch bei ihrer Rezeptur geblieben, was mal funktioniert hat, andere Male aber auch nicht.
MASTER sind da eher letzte Kategorie, schon mit dem ersten Song „Destruction In June“ wird hier klar gemacht wo die Reise hingeht. Todesblei der alten Schule, verankert im Uffta-Uffta Tempo und mit Gitarren Soli gewürzt.
Aber: auch MASTER können anders! Ein Song wie „Minds Under Pressure“ verlässt im Refrain das bekannte Terrain und sorgen so für eine nette Abwechslung. Im Großen und Ganzen verlassen wir die bekannte MASTER Spielwiese aber nie.
Völlig unverändert ist des Krakeele von Sänger und Bassist Paul Speckmann, wer damit noch nie was anfangen konnte muss sich keinerlei Hoffnungen machen. Der Sound könnte nach meinem Geschmack etwas druckvoller sein, entspricht aber den modernen Gegebenheiten.
„Saints Dispelled“ ist tatsächlich ein gutes, neues MASTER Album geworden. Die Hard Fans werden hier genauso begeistert sein wie Death Metal Newbies, da die Band es dem Zuhörer recht einfach macht mit den Songs warm zu werden. Die Riffs sitzen, lediglich das ein oder andere Gitarren Soli halte ich für überflüssig.