Folgendes Szenario: Du findest MOTÖRHEAD schwerst geil und drei deiner Kumpels geht es haargenau so. Aus Schweden kommt ihr sowieso, genauer: Aus Göteborg. Also gründet ihr eine Band. Schweden machen das halt so. Nur die Originale zu covern ist euch aber auch zu blöd. Also schreibt ihr eigene Songs. Kann das gut gehen?
Ja. Ausführliche Untersuchungen an einem leicht verkaterten Die-Hard-MOTÖRHEAD-Fan auf dem Beifahrersitz unseres in Ehren ergrauten Opel haben das ergeben. Nach dem dritten Song von WARHAWKs „Dambuster“-Scheibe fragte unser angeschlagener Held danach, welche MOTÖRHEAD-Platte das zum Teufel sei – er käme nicht drauf. Und so ist es halt. WARHAWK klingen wie MOTÖRHEAD Anfang der 80er des letzten Jahrhunderts. Knarziger Sound, eine ganze Menge Schub und mehrere Bruttoregistertonnen an Leck-mich-am-Arsch-Attitüde. Ab und an noch ein kleinen Schwenk in Richtung Individualität, wie beim Opener „Bomb Raid“, im großen und ganzen aber schlicht die beste MOTÖRHEAD-Platte, die MOTÖRHEAD nie geschrieben haben. Da es keinen Rock N Roll-Himmel gibt (No voices in the sky!) wird Lemmy zwar nicht zustimmend nickend auf einem Wölkchen sitzen, aber für uns Zurückgelassenen ist „Dambuster“ schlicht das bestdenkbare Methadon.