Hui, die Rockband JUNGER aus dem Norden Österreichs legen ein ganz schönes Tempo vor, was den Zeitraum zwischen der ersten Scheibe „Kein Land In Sicht“ (siehe Review bei uns) und dem im April 2023 erschienenen Nachfolger betrifft. Mich erreicht „Wellenreiter“ erst kürzlich, warum auch immer. Heißt, dass die Gruppe um Frontmann Hans Peter Junger nur etwas über ein Jahr gebraucht haben, um zehn neue Stücke einzuzimmern. So haben Band wenigstens einen Sack voll von eigenen Songs, wenn man Konzerte spielt.
Los geht es mit „Who The Fuck Is Elvis“, einer hübschen, rockigen Hommage an den King, bei der auch ein paar Titel von ELVIS-Songs auf Deutsch in den Text intergriert werden. Finde ich richtig gut schonmal. Auch weiterhin rockt sich das Quartett mit viel Wucht durch die Songs, wobei mir das erste Album ehrlich gesagt einen Tick besser gefallen hat. Denn es fehlen mir mehr von eingängigen und klugen Stücken wie etwa „Nutten, Koks Und Kaviar“ (siehe Video), einem augenzwinkernden Rückblick in bessere Zeiten der Szene. „Wende“, mein Lieblings-Stück, kann jedoch mit einem bockstarken, wertvollen Text und dieser positiven Message über mehr Mut in der Gesellschaft Flagge zu zeigen begeistern. Aber es gibt auch Lieder, die mehr vor sich hinplätschern und durch gleichförmigen Aufbau sowie den doch gewöhnungsbedürftigen Gesangs-Stil des Sängers nicht so spannend klingen wie die genannten Lieder. Da wären beispielsweise „Fan Von Dir“, „Masochist“ oder „Was Ist“…Licht und Schatten wechseln sich also ab. Außerdem vermisse ich eine echte Ballade, so ein Lied wie „Unendlich Fern“ vom Erstling schüttelt der Songwriter mit der rauchigen Stimme offensichtlich nicht einfach mal so ein zweites Mal aus dem Ärmel. Dafür entschädigt dann der feinsinnige und sehr melodische Titelsong zum Schluss für die etwas schwächeren Momente.