Wie es der Albumtitel schon andeutet, handelt es sich bei dem vorliegenden Album keineswegs um ein neues Album. Nachdem sich GRAVE DIGGER 1986 auflösten und unter dem Namen DIGGER noch im selben Jahr das kommerzielle Album „Stronger Than Ever“ veröffentlichten und damit krachend scheiterten, machte man 1988 unter dem Namen HAWAII weiter, mit denen man 1989 das 11-Track-Demo „Bottles And Four Coconuts“ aufnahm. 1991 benannte man sich dann wieder in GRAVE DIGGER um und veröffentlichte im selben Jahr das Demo „The Return Of The Reaper“ sowie 1992 die EP „For Promotion Only!!“. Diese drei Veröffentlichungen haben Vic Records nun zu einer CD bzw. LP zusammengefasst.
Positiv zu erwähnen ist, dass diese raren Aufnahmen nun der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, denn die Chance, die Teile zu ergattern, dürften nur die wenigsten gehabt haben und dann gibt es natürlich auch noch ganz viele Fans, die noch nicht lange Fans der Band sind. Auf der Plus-Seite verbucht werden kann auch, dass die Songs unheimlich aggressiv klingen und voller Leidenschaft und Energie sind. Teilweise klingen Bestandteile der Tracks auch anders als in ihren späteren Endversionen auf den regulären Tonträgern „The Reaper“ (1993) und „Symphony Of Death“ (1994) und weisen einen gewissen Proberaum-Charakter auf. Als Paradebeispiel sei „Spy Of Mas´On“ genannt, das in einer Affengeschwindigkeit runtergeholzt wird. Angenehm ist auch, dass der Sound zwischen den drei Releases nicht abweicht, so dass die Platte in Sachen Sound einen guten flow hat.
Es gibt jedoch auch Dinge zu kritisieren. Einige Songs wiederholen sich, da sie auf den zu Grunde liegenden Demos mehrfach aufgenommen wurden. So findet sich „Fight The Fight“ gleich dreifach auf dieser Zusammenstellung und weitere fünf Songs sind doppelt vertreten. Acht Songs wurden später auf „The Reaper“ veröffentlicht und zwei auf der EP „Symphony Of Death“. Mit „Don´t Bring Me Down“ ist lediglich ein auf den genannten Alben nicht veröffentlichter Song dabei, der jedoch 2003 auf der Compilation „Lost Tunes From The Vault“ Verwendung fand.
„The Forgotten Years“ präsentiert eine Band, die hungrig nach Old School Heavy Metal ist. Die Songs stammen von Demos und deswegen klingen sie roh, aggressiv und unterproduziert. Sie zeigen eine Band, die wieder „back to the roots“ will und für Fans der genannten Alben ist diese Zusammenstellung ein interessantes Zeitdokument. Anhänger von späteren Alben, die eher komplexer ausfielen, dürften sich mit diesen Aufnahmen allerdings eher langweilen.
