Die Fans mussten lange warten, aber jetzt ist es endlich soweit: Das neue SUBSIGNAL-Album mit dem schönen Titel „A Poetry Of Rain“ steht in den Startlöchern. Eigentlich sollte es schon 2021 erscheinen, allerdings machten Corona sowie einige private Umstände im Leben einiger Band-Members dem ursprünglichen Termin einen Strich durch die Rechnung. So gibt es auch im Line-Up einen Wechsel zu verkünden, denn der Niederländer Martijn Horsten hat den Bass von Ralf Schwager übernommen.
Aber das Warten auf den Nachfolger von „La Muerta“ (2018) hat sich sowas von gelohnt! Obwohl das mittlerweile 6. Studioalbum mal wieder völlig anders als alles bisher Gehörte von der Gruppe um Sänger Arno Menses und Songwriter/Gitarrist Markus Steffen ausfällt. Klar, die Balance zwischen melodischen, an den klassischen AOR angelehnten Parts und progressiven, teils harten Elementen schafften wenige Bands so perfekt wie SUBSIGNAL, was vielleicht eine Folge aus der Vorgänger-Truppe SIEGES EVEN seit dem Einstieg des Sängers Arno Menses geschuldet sein wird. Aber hey, so eingängig, ausgewogen, spannend und einnehmend wie hier, habe ich das bei noch keinem der bisherigen Alben erlebt. Eine spürbare Melancholie durchzieht das Album, wobei ausgerechnet „Melancolia One“ der härteste Track auf dem Album ist. Ansonsten wird der geneigte Hörer mit einigen Überraschungen wie dem Einsatz einer Pedal Steel bei „The Art Of Giving In“ verzückt, was diesem Lied zum Schluss sogar Country-Feeling verleiht, was im völligen Gegensatz zur ursprüglichen Stimmung steht. Aber auch ein Saxophon sorgt hier und da dafür, dass ich an PINK FLOYD denken muss. Neben der gewohnt großartigen Gitarren-Arbeit und den ausgeklügelten Arrangements von Markus Steffen sowie der Hammer-Stimme von Arno Menses, sorgt diesmal auch Drummer Dirk Brand für viele besondere Momente! Die Scheibe könnte gut und gerne als Lehrstück für angehende Super-Drummer herhalten, ein Wahnsinn, was der sympathische Schlagzeuger hier leistet. So sind Songs wie „Mariegold“, „Sliver (The Sheltered Garden)“ (siehe Video), „Impasse“ oder „A Wound Is A Place To Let Light In“ nicht nur lyrisch eine Wonne, sondern auch musikalisch echte Melodic Prog-Perlen!
Wie gewohnt bei SUBSIGNAL, ist auch das Artwork toll geworden, wobei bei der CD ein Präge-Cover für einen gewissen Aha-Effekt sorgt. Doch es gibt die Scheibe auch als Vinyl, sogar in zwei verschiedenen Color-Varianten (gelb und grün). Aber limitiert, deshalb ist für Sammler wohl ranhalten angesagt! Der Klang ist dem hohen Niveau der Musik angemessen, da haben die Produzenten Yogi Lang und Kalle Wallner (RPWL) in ihren Farm-Studios zu Freising mal wieder ganze Arbeit geleistet!
