Wenn sich der normale Rock-Fan das (in meinen Augen vorzügliche) Cover-Artwork der mittlerweile zehnten BLINDSTONE-Platte so anschaut und das dänische Trio nicht kennt, wird ganz bestimmt von progressiver Mucke ausgehen, oder? Aber die 2002 gegründete Band hat sich seit jeher dem härteren Blues Rock verschrieben und den spielen Frontmann Martin Jepsen Andersen, Bassist Jesper Vegeberg Bunk und Drummer Sigurd Jøhnk-Jensen auch recht erfolgreich, sogar bis in die USA. In Dänemark wurde die Band schon von der Blues Ikone WALTER TROUT als Begleitgruppe bei dessen Auftritten dort gebucht, was deutlich macht, dass hier keine Amateure am Start sind!
„Scars To Remember“ heißt das neue Werk, ich finde ein sehr schöner Titel, wobei zehn neue Stücke eingespielt wurden. Der Härtegrad ist nie übertrieben hoch, aber von einer weichgespülten Produktion zu sprechen, wäre auch nicht gerechtfertigt. Grundsolide, harte Rockmusik mit mal mehr, mal weniger deutlichen Blues-Einflüssen dringt in meine Gehörgänge, die mir einfach super gefällt. Hier wirkt nichts aufgesetzt oder anbiedernd, dazu ein exellentes Zusammenspiel der Instrumente, eine sehr angenehme Singstimme sowie eine top Produktion verbunden mit gekonntem Songwriting. Das alles zeichnet ein Album aus, bei dem Anspieltips überflüssig sind. Schaut und hört euch einfach das u.a. Video zu „Waste Your Time“ an, dann habt ihr schon den besten Eindruck über die Musik auf „Scars To Remember“. Einmal wird es mit „Drifting Away“ etwas ruhiger, aber ausgerechnet hier spielt der Blues eine eher untergeordnete Rolle, die Halbballade erinnert mich sehr an SNOWY WHITE. Das starke Instrumental „Fields Of Bethel“ bringt zusätzlich Abwechslung in die Sache, aber das kennen die Fans schon von den letzten Studioscheiben. So kann ich dieses feine Allround Rock-Album nicht nur jedem Blues Rock-Fan ans Herz legen, sondern allen die auf staubtrockene, gut abgehangene und bluesorientierte (Hard-) Rock-Mucke stehen. Und Michael Holm hat es immer schon gewusst: Dänen lügen nicht! (Scherz!!)