Black Metal präsentiert sich seit mittlerweile vier Jahrzehnten unumstößlich in seinen hassgetriebenen Grundfesten. Ein tiefschwarzer Fanatismus, welcher die luziferisch satanistische Gefolgschaft fest im Griff hat. Die schwedischen Verfechter GRAFVITNIR zelebrieren seit sechzehn Jahren geheimnisvollen Okkultismus und halten bereits eine kompromisslose Diskografie inne. Stilistisch haut die Stockholmer Corpsepaintformation roh und ungestüm in die melodisch getriebene Schiene. Eine gleichbleibende Äquivalenz, welche die Landsleute NAGLFAR oder SACRAMENTUM aus deren Anfangstagen in Erinnerung ruft. Da hier der Spielraum des durchtriebenen Wahnsinns sehr schnell abgesteckt ist, dürfte klar sein, dass die neuste Teufelei „Into the Outer Wilderness“ einer drakonischen Bestrafung gleichkommt.
Die nordischen Meister der geschwärzten Fähigkeit vereinen in der knappen dreiviertel Stunde eine finstere Energie und lassen eine Unvorhersehbarkeit stellenweise aufblitzen. Klassifizierte Raserei im Highendlevel kooperiert mit deftigen Midtempo-BM, die einen majestätischen Spielcharakter bilden. Dieses neunte Studioergebnis ist gespickt mit tobsüchtiger Intensität, welche normalerweise nur im räudigen Underground zu finden ist. Auf der immateriellen Ebene feuern GRAFVITNIR ohne Nachlass durchgehend aus allen Rohren und setzen ein apokalyptischen Flächenbrand in Gang. Eine nachhaltige Feststellung, die durch den Gesamtfluss nur mit wenig Nachgiebigkeit ausgestattet wurde. All das, was das schwärzeste Genre des Metal so verführerisch macht, findet auf „Into the Outer Wilderness“ eine interessante Fortsetzung.