Die sagenumworbenen schottischen Highlands verbergen unzählige dunkle Geheimnisse und Riten. Durch eines der verborgenen Portale dient den mystischen Kapuzenträger um ORDER OF DECAY als fiktives Reisemittel, um sich aus ihrer okkulten Dimension auf die Erde zu teleportieren. In felsenfester Mission mit dem Ziel die Menschheit mit einer ganz neuen Bandbreite an Dunkelheit und Zerstörung direkt in den höllischen Klangstrudel zu katapultieren. „Mortification Rites“ ist von ersten bis zum letzten Ton eine intensiv geführte dreiviertel Stunde, die einer zerstörerischen Zeremonie gleichkommt. Optisch füllt der mächtige Sound im Schein von unzähligen flackenden Kerzenschein die überdimensionalen Gewölbe. Eine aufreizende Magie breitet sich aus, von der es kein Entrinnen gibt. Einmal dieser opiumbehafteten Death/Doom Droge erlegen ist der finale Schritt in die grausame Existenzwelt von ORDER OF DECAY getan. Dieses eindringlich musikalische Manifest ist mit schaurigen Orgelklänge durchzogen und öffnet dem ertränkenden Meer aus brachialen Riffs Tür und Tor.
Die vier außerweltlichen Geschöpfe verstehen ihr dämonisches Handwerk und lassen unzählige kakophobische Detonationen zum Einsatz kommen, was dem zu vernehmenden Soundkonstrukt eine dichte und majestätische Atmosphäre verleiht. Auch der Background taucht in eine epische Klangwelt ein und verschmilzt zu einer erstickenden schwarzen Masse. Sehr markant kommen die tief gestimmten Vocals beim Frontalangriff zum monströsem Einsatz. Die um sich greifende Monotonie bleibt außen vor. Zu jedem Zeitpunkt kann das gesangliche Ungetüm zum finalen Todesstoß ansetzen. Der vorletzte Akt „Charnel Meditations“ tanzt mit einem dunklen Synthbollwerk stimmungstechnisch allerdings aus der Reihe. Eine instrumentale Bedrohungslage, welche sich abschließend in drei Minuten manifestiert. Nach dem ersten Hördurchlauf, erwischt man sich schnell, dass dieser grandiose Siegeszug von jetzt auf gleich in die persönliche Dauerschleife einreiht.
