Melancholic Seasons – Past Seasons Pt​. ​1 – The Early Days

Artist

Melancholic Seasons

Albumtitel

Past Seasons Pt​. ​1 – The Early Days

Genre

Melodic Death Metal

Der hessische Leitsatz  „De Äppelwoi is famos, dem aahne geht er in de Kopp, dem annern in die Hos. “ ist für die neuste Veröffentlichung „Past Seasons Pt​. ​1 – The Early Days“ von MELANCHOLIC SEASONS ein mehr als guter Vergleichseinstieg. Im Gegensatz zu dem kurzlebigen Mindesthaltbarkeitsdatum des süffigen Fruchtweins existiert das melodische Death Metal Trio aus dem Frankfurter Einzugsgebiet mittlerweile seit achtundzwanzig Jahren. Während die ersten Jahre aus einer handvoll Demos und zwei ‚Live Seasons‘ in dem Extended Play „In My Eyes“ (2000) mündete, startete die Band im Grunde erst 2006 mit dem ersten handfesten Studioergebnis „Just Seasons“ durch. Von da an schlossen sich im unregelmäßigen Abstand fünf weitere Alben an. Ohne Umschweif wurde das letzte Output „The Crypt Of Time“ im letzten Jahr von uns in die Rezensionsmangel genommen und mit großartigen Edelstahl ausgezeichnet, was an dieser Stelle nachgelesen werden kann.

Wie die aussagekräftige Albumbezeichnung „Past Seasons Pt​. ​1 – The Early Days“ unschwer vermuten lässt, haben MELANCHOLIC SEASONS dabei das wohlbehütete Bandarchive geöffnet und fünfzehn Aufnahmen aus den Anfangsjahren entnommen. In detailverliebter Arbeit und mit einem überarbeitetem Sounddesign wurde jeder einzelne Track reanimiert  und zu neuem Leben erweckt. Inhaltlich sind die ersten fünf Jahre der Band in den zu bearbeitenden Fokus gerückt, wo neben der gesamten Demopalette auch die erste und bislang einzige EP „In My Eyes“ komplett mit einbezogen wurde. Bei dem endgültigen Ergebnis ist eine knappe Stunde dynamische Hochglanzpolitur entstanden, die mit einer Reihe erfrischender Melodien durchzogen ist. Auch mit halber Kraftgeschwindigkeit überzeugen MELANCHOLIC SEASONS, wie es bei „Just a Fuckin‘ Lullaby“ der Fall ist. Eine der wenigen Stücke, die aus den zeitweiligen Ruhepolen Energie schöpft.

Besonders treffend präsentiert Sänger Kevin Kiesecker durchweg, das harter Gesangsunterricht und eigenes Talent zum Erfolg führen. Kein stimmlicher Part klingt dabei überproduziert oder weniger mitreissend. Stätig bewegt er sich mit seinem kräftigen Organ in lauernder Position, um von da aus eiskalt zuzuschlagen. Das ein oder andere Mal kann man der Versuchung nicht widerstehen, im zügig gespielten Takt mit dem Kopf kräftig mitzunicken. Besonders das bekannte BOTS Cover „Sieben Tage Lang“ lädt am Ende zu lauthalsen Mitgröhlen förmlich ein. Ein aufgewärmter Party Kracher, der für den hessischen Teil der Bevölkerung nur in einem Äppelwoi-Massaker enden kann.

Infos

Release

31.03.2023

Laufzeit

58:42 Minuten

Label

Eigenproduktion / Eigenvertrieb

Fazit
Die Aufarbeitung der früheren Jahre ist dem hessischen Trio durchweg gelungen. Qualitativ hochwertiger Melo Death mit glasklarer Produktionswucht wird mit "Past Seasons Pt​. ​1 - The Early Days" frei Haus geliefert. 
13
von 15
Hervorragend
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