MOUNT ATLAS – POSEIDON

Artist

MOUNT ATLAS

Albumtitel

Poseidon

Genre

Hardrock

Von dieser Band namens MOUNT ATLAS habe ich ehrlich gesagt bisher noch nichts gehört. Ich habe nur erfahren, dass das 2016 gegründete Quintett aus der Nähe von Oldenburg kommt, mit „Titan“ zwei Jahre später ihr Debüt raushaute und 2019 mit „Mistress“ noch eine EP mit vier Songs hinterherschob. Aber ich durfte mich jetzt mit dem 2. Longplayer „Poseidon“ beschäftigen, der zunächst am 01. April (kein Scherz!) digital veröffentlicht wird, jedoch im Spätsommer sogar eine Vinyl-Ausgabe erfährt.

Die Jungs um Frontmann JONAS WILLENBRINK zocken einen Stil, der zufälligerweise genau meinen Geschmack trifft. Das heißt, dass sowohl Elemente aus dem Classic Hardrock, aber auch aus dem gemäßigtem Prog Metal zutage treten. Dass Jonas zudem über eine überaus kräftige und facettenreiche, jedoch keine „Brüll-Stimme“ verfügt, muss ich als absolut passend werten. Ich könnte einige Melodien gut und gerne als fast unverschämt poppig beschreiben, wie etwa bei „Alien Sunrise“, trotzdem ist so ein Lied aufgrund der Instrumentierung noch recht weit vom kommerziellen Einheitsbrei entfernt. Denn welche Radio-Station spielt schon einen Ohrwurm mit proggigen, spacigen Synthies mit E-Gitarren im Solo-Teil? Schade aber auch! Dieses Beispiel ist kein Einzelfall, denn die Gruppe versteht es immer wieder, entweder die gute alte Schweine-Orgel und/oder an die 70er-und 80er Jahre erinnernden Synthie-Sounds einzubringen (z.B. „The Captain“). Das klingt in meinen Ohren wirklich großartig in Verbindung mit diesen wunderbaren Gitarren-Läufen und dem harten Riffing vom singenden Frontmann sowie dem 2. Gitarristen LARS REMPE. Insgesamt gestaltet sich diese feine Scheibe also höchst abwechslungsreich, obwohl (mir) eine echte Ballade doch zugegebenermaßen fehlt, wobei zwischendurch allerdings ruhigere Parts auch vorkommen. Ab und an geht die Lutzi so richtig ab, wie etwa bei „Open Sea“ oder beim beeindruckenden Titelsong mit Double-Bass Attacken! Aber insgesamt habe ich selten eine Platte gehört, die derart genial gesunde Härte, Anspruch, Eingängigkeit und Moderne mit Tradition verbindet! Applaus dafür, aber auch für das gelungene Cover-Artwork, das dem kommenden Vinyl ganz sicher verdammt gut stehen wird! Ich bestelle schon mal eine vor.

Infos

Release

01.04.2023

Laufzeit

37:30 Minuten

Label

Cause Of Deaf Records

Fazit
Ein Album, dass auch bei mehrmaligen Durchläufen in keinster Weise langweilig wird!
13
von 15
Hervorragend
Die Melodie muss stimmen!