Panzerkrieg 666 – Wolfpack (EP)

Artist

Panzerkrieg 666

Albumtitel

Wolfpack (EP)

Genre

Black Metal

Immer wieder thematisieren Bands aus dem Black Metal Lager den Krieg und verwenden das Konfliktpotenzial für ihr Songwriting. Die Debüt EP von PANZERKRIEG 666 haut wie nicht anders zu erwarten auch in diese derbe Kerbe. Die abgebildeten Kampfhandlungen auf „Wolfpack“ gleichen auf den ersten Blick einem unübersichtlichen Sammelsorium von Bildern, wie man es beim Grindcore kennt. Beim genaueren Betrachten sind genau die todbringenden Szenen durch Spiegelung doppelt abgebildet. Unzählige Szenen rund um das Thema Krieg mit all seinen Schattenseiten aus Tod, Verlust und Schmerz sind hier abgebildet worden. Den Mittelpunkt stellt die vergöttlichte Personifikation des Sieges Viktoria da. Zwischen den Zeilen der offensichtlichen Botschaft liest sich Sieg oder totale Vernichtung heraus. Gerade in Zeiten, wo in der Ukraine täglich unzählige Todesopfer zu verzeichnen sind, ist es ein besonders heißes Eisen.

Einer äußerst klischeehaften Namensprovokation in Verbindung mit dem Krieg und seiner Geschichte. Schnell kommen Gedanken auf, dass es sich um eine weitere Black Metal Band aus dem nationalsozialistischen Spektrum handelt. Weit gefehlt, denn in der beigefügten Packungsbeilage distanzieren sich PANZERKRIEG 666 ausdrücklich von dieser braunen Ecke. Das kann man so stehen lassen!

Nachdem bereits im letzten Jahr das selbstbetitelte Erstlingswerk mit ihren fünf Granateneinschlägen in Stellung gegangen ist, sorgt „Wolfpack“ mit genau derselben Anzahl jetzt für brachialen Nachschub. Im Stile der skandinavischen Szenegrößen wie ‚Panzerdivision‘ MARDUK oder DARK FUNERAL setzt sich das Black Metal Heer aus bepanzerten Kettenfahrzeugen unausweichlich auf ihren Feind zu. Dass das Duo für ihren gnadenlosen Feldzug über ausreichend strategische Kriegsführung verfügt, bringt der gesammelte Erfahrungsschatz in über zwanzig Jahren mit sich. Unter anderem taucht ein Arrangement bei PHOBIATIC  oder WARFIELD WITHIN in dem gemeinsamen Werdegang auf.

Was hat diese ausgedehnte Viertelstunde zu bieten? Ohne großartiges Vorgeplänkel wird die brutale Offenbarung des Black Metal losgetreten. Dominant wie eine heißgelaufene Stalinorgel werden Blastbeats im Sekundentakt ohne jegliche Feuerpause abgeschossen. Bei all der menschenfeindlichen Barbarei hat das nordrheinwestfälische Duo ihre Munitionsdepots individuell postiert. In Hinblick auf den herangezogenen MARDUK Vergleich gehen PANZERKRIEG 666 strategisch zielorientiert vor.

Entgegen der gelegten skandinavischen Flächenbrände mit anschließendem Permafrost klingt „Wolfpack“ von der Herangehensweise wesentlich Deathlastiger. Diese Einschläge haben eine Menge Ex-ANGELCORPSE, PERDITION TEMPLE oder NOCTURNAL GRAVES Vibes intus. Natürlich dürfen die frostigen Riffs sowie das hasserfüllte Screaming / Shouting als eiskalter Militätstützpunkt nicht fehlen. Der große Unterschied dabei macht die abgehackte Staccato Spielart, welche glasklar zum Tragen kommt.

Im Grunde ist „Wolfpack“ die nahtlose Fortsetzung ihres ersten Studioergebnisses. Hier sind besonders die Liebhaber angesprochen, welche sich sowohl vom Black als auch vom Death abgeholt fühlen. In dem Punkt soweit eine runde Sache ! Traditionell strenggläubige Schwarzwurzelfanatiker dürften allerdings kaum mit diesem wüsten Bombardement warm werden.

Infos

Release

03.03.2023

Laufzeit

15:46 Minuten

Label

Human Noise Records

Fazit
"Wolfpack" ist Krieg! Black Metal ist Krieg!
11
von 15
Gut
.