Hinter dem experimentellen Duo FOREVER AUTUMN aus dem Amiland stecken ‚Autumn Ni Dubhghaill‚ & Jon McGrath, welche seit nunmehr dreiundzwanzig Jahren im Musikbusiness ununterbrochen aktiv sind. Ihre Discografie ist bis dato fein säuberlich in drei Abschnitte aufgeteilt: Während der ersten vier Jahre gab es unter anderem mit „I Bury My Face in My Hands„ oder „For the Crows That Herald My Arrival„ insgesamt vier Demos zur Schaustellung ihrer Interpretation vom ambient gehaltenen Doom Metal. Zwischen 2008 und 2019 lesen sich die vier veröffentlichten Studioalben in Eigenproduktion als die bislang ergiebigste Phase der Band. Stilistisch bewegt sich das Duo im Großen und Ganzen im akustischen und heidnische Gefilden, mit einer doch markanten Fußnote im Gepäck.
Im Zeitalter der weltweiten grasenden Pandemie wurde mit der ersten Extended Play „Hail, the Forest Dark„ (2021) ein weiteres Kapitel natürlicher Riten zum Besten gegeben. Entgegen dieser Black Metal gespickten Komposition in drei Akten ergießt sich das aktuelle Werk „Crowned in Skulls„ als reine Akustiknummer. Fünf Tracks, die ihre Basis in einem Instrumentenheer wiederfinden, welches aus Gitarren, Balalaika, Bodhrán, Percussion, Bass und Blechflöte besteht. Für den reibungslosen Ablauf ist FOREVER AUTUMN Gründer ‚Autumn Ni Dubhghaill‚ zuständig. Lediglich das zu vernehmende Cello wird in begleitender Funktion von Jon McGrath beigesteuert.
Während die Stimmung der besagten Tracks eher beschaulich fabriziert worden sind, schießen die krächzenden Vocals von ‚Autumn Ni Dubhghaill‚ quer. In bester Black Metal Manier wird hier anscheinend das Ableben einer Wald- und Wiesenhexe initiiert, wie es beim Opener „The Forest and the Nyght„ zu belauschen der Fall ist. Sehr penetrant nistet sich das schräge „Death Folk„ Zwischenspiel in Form eines Cellobienenschwarms in das Kurzzeitgedächtnis ein. Dass diese zweite EP nicht unbedingt etwas für eine Sturm- und Drangzeit im Leben konzipiert wurde, zeigt der längste Track auf „Crowned in Skulls„.
„Dried Herbs in Water„ umfasst rund zehn Minuten und gleicht einer anmutigen oder erinnert an eine anmutige Ruheoase, welche von der Spielzeit her gefühlt zu lang geraten ist. Die Gefahr eines aufkommenden Müdigkeitsfaktors ist hier am größten. Auch der Rausschmeißer „Under Shadows of Annwn„ schlägt in dieselbe Kerbe, verfügt aber über wesentlich mehr Gefühl in der Stimmung. Etwa ein Lied für romantische Abende zu zweit? Zumindest bekommt FOREVER AUTUMN damit gut die Kurve, um nicht gänzlich zu zerfließen. Lässt man die rund fünfundzwanzig Minuten optisch an einem vorbeiziehen, findet man sich schnell in einer verrauchten Hinterhof Spelunke wieder. In miefiger Atmosphäre versucht sich ein Künstler redlich vor einer handvoll zahlender Gäste, ohne dass am Ende wirklich Stimmung aufkommt.
