Alles etwas verwirrend hier bei den Finnen von JACK 13’S PANZERCROW. Die Facebook Seite der „Band“ verweist auf eine andere Band namens SCARECROW. Aber nach kurzer Recherche ist dann klar, dass Sänger und Gitarrist Jack13 hinter beiden Projekten steckt. Und im letzten Jahr kam die Scheibe „Splatterpunk“ von seiner Hauptband (?) SCARECROW raus. Die nicht verwendeten Songs aus diesen Aufnahmen landen nun hier auf „Murder Ballads“. Soweit alles klar?
Dafür, dass es sich hier um Ausschussware handeln soll, ist das qualitativ ganz schön weit vorne. Es gibt Horror Punk zu hören, in bester MISFITS Manier zu den Michale Graves Zeiten. Also kurze und knackige Songs mit griffigen Melodien, selten mehr als 4 Akkorden und „oh,oh,oh“ Chören im Refrain. Aber schon im zweiten Song „Howling Part1“ werden hier Folk Einflüsse eingestreut, als wären nur zu diesem einen Song die DROPKICK MURPHYS zu Besuch im Studio gewesen. Bei anderen Liedern wiederum habe ich das Gefühl, dass sich Jack13 durch alte DIE ÄRZTE Scheiben durchgehört hat, z.B. „Haunted Ghost Girl“. Hier werden auch mal leichte Psychobilly Einflüsse mit in die Songs gepackt.
Die gut 35 Minuten laufen recht zackig durch die Anlage, wobei die Abwechslung immer mal wieder für genaueres Hinhören sorgt. Abzüge gibt es allerdings für die recht dumpfe Produktion im Allgemeinen und für die Double Bass im Speziellen. Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal eine so beschissen abgemischte Bass Drum gehört habe.
Ich kann es eigentlich nicht glauben dass dies 10 Songs Ausschussware sind. JACK 13’S PANZERCROW zelebrieren auf „Murder Ballads“ Horror Punk mit witzigen Einflüssen und sehr gutem Unterhaltungswert. Es wäre eine Schande gewesen wenn diese Stücke in der Versenkung verschwunden wären. Einige der Riffs bleiben umgehend im Ohr hängen, und durch den variierenden Gesang allein ist Abwechslung Trumpf. Gerne mehr davon!