PAST M.D. – DESERT MOON HOTEL

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Artist

PAST M.D.

Albumtitel

Desert Moon Hotel

Genre

Rock

Vielleicht kann sich der Ein oder Andere noch an die Band Midnight Darkness erinnern, die sich Anfang der Achtziger Jahre im Ruhrgebiet gründeten und im Sog der Scorpions, Accept oder Steeler berühmt werden wollten. 1985 erschien dann auch tatsächlich das Debüt „Holding The Night“, allerdings blieb es dann auch leider schon bei diesem einen Album. Sänger/Gitarrist Jörg Reuter und Gitarrist Detlef Poschmann blieben aber weiterhin und bis heute Freunde und entschlossen sich 2004, weiter zusammen Musik zu machen.

Neben dem akustischen Cover-Duo DOS HOMBRES kam das MIDNIGHT DARKNESS-Nachfolge-Projekt, passenderweise mit Past M.D. benannt! 2008 erschien bei Bellaphon das Album „Part Time Rebellion“ mit überaus positiven Resonanzen, anschließenden Europa-Tourneen über Dänemark oder England und zwei Jahre später das Konzept-Album „Circles“. Stilistisch unterschieden sich beide Platten gravierend voneinander, 2008 zockte das Quartett melodischen US-Hardrock im Stile von Dokken, bei „Circles“ kamen dann vermehrt progressive Elemente ins Spiel. Und jetzt kommt doch tatsächlich und nach langer Auszeit noch ein drittes Album in Eigenregie, das wiederum stilistisch anders klingt als die beiden Vorgänger. Sind beim Opener „Lies“ noch Verbeugungen vor Pink Floyd auszumachen, geht es danach erdig rockender zu Werke. Mittlerweile zum Quintett angewachsen, liebäugelt man zwar weiterhin mit US-Klängen, allerdings eher aus den Bereichen Southern Rock, Roots und etwas Blues. Da Frontmann Jörg Reuter auch mit dem typisch amerikanischen, breiten „Kaugummi-Akzent“ und dieser Röhre mit hohem Wiedererkennungswert ausgestattet singt, klingt das Ergebnis halt auch überhaupt nicht nach Rock aus Europa, sondern sehr authentisch nach den Vereinigten Staaten. Sowas gelingt nicht vielen Gruppen, da fallen mir so ganz spontan nur die PICTUREBOOKS aus Gütersloh ein!  Das Album (physich und digital) wächst mit jedem Durchgang und ist absolut professionell produziert. Unter den 12 neuen Songs sind echte Hits wie „Colourblind“ (siehe Video!) , „Ma Carson`s Medicine“ oder „Nip And Tuck“. Aber auch der mit viel Gefühl, einem Honky Tonk-Piano sowie einer vorzüglichen Blues-Harp ausgestatteten Song „Texas Jimmy (Taneytown The Other Side)“ gehört zu den Höhepunkten dieser prima Scheibe! Insgesamt drei Gitarren inklusive den vorzüglichen Solos von Detlef Poschmann sorgen natürlich auch für einen coolen Sound, der alle Gitarren-Freaks jubeln lässt!

Hier ist eine Band am Start, die die alten Zeiten nicht auf Biegen und Brechen wieder  heraufbeschwören möchte, sondern mit dem (Lebens-) Alter der Mitglieder gereift ist. Das gilt dann auch für die manchmal augenzwinkernden, manchmal sozialkritischen  Texte, die weit vom üblichen Einheits-Brei bzw. Liebes-Gedöns-Blabla entfernt sind. Einfach mal den Kontakt über die angegebene Website suchen und reinhören!

Infos

Release

01.10.2022

Laufzeit

59:05 Minuten

Label

Eigenveröffentlichung

Fazit
Es muss nicht immer Rock aus den USA sein, in Deutschland wird auch geile Mucke gemacht!
12
von 15
Edelstahl
Die Melodie muss stimmen!