Ich habe in den vielen Jahren meiner Tätigkeit als Hobby-Musik-Journalist schon viel hören dürfen, etwa Metal aus Afghanistan oder dem Irak. Aber Musik aus der Mongolei!? Aber THE HU schließen diese (Wissens-) Lücke jetzt mit ihrem zweiten Album „Rumble Of Thunder“! Aber wie soll ich diesen Stil nur beschreiben? Düster, folkloristisch, mystisch, halt seltsam aber trotzdem faszinierend, rhythmisch, tanzbar…all das trifft irgendwie zu und doch bleiben Fragezeichen auf meiner Stirn, auch nach dem vierten Durchlauf!
Ich nenne die Mucke des Achters aus der russisch-chinesischen Grenz-Region, die neben den elektrischen Gitarren, Bass und Schlagzeug auch traditionelle mongolische Instrumente einsetzen einfach mal Folk Metal. Gesungen wird zwar meist in englischer Sprache, doch klingt der Dialekt befremdlich, aber nicht unangenehm, denn es ist wohl eine Mischung aus Englisch und Mongolisch, was ebenfalls zwischendrin zu hören ist. Dazu kommt, dass der Sänger, der sich einfach GALA nennt, mehr gurgelt als singt, allerdings gibt es auch reichlich Chöre im Hintergrund, was mich dann manchmal an die Musik der Ureinwohner von Neuseeland, den Maori erinnert. Die Melodien sind mal fröhlich beschwingt (z.B. „Teach Me“, „ Bii Biyelgee“ oder „Triangle“), dann wieder düster geheimnisvoll („Black Thunder“ oder „Sell The World“). Es gibt Maulttrommeln, Pferdekopf-Geigen und mongolische Gitarren zu bestaunen, aber wummernde Bässe und traditionelle Metal-Riffs kommen auch nicht zu kurz. Mit „Mother Nature“ erklingt dann sogar eine echte, fast 7-minütige „Folk-Ballade“! Ich kann euch nur empfehlen, bei dieser Combo, die sich 2016 gründete einfach mal reinzuhören. Ich finde die Mucke ziemlich abgefahren, aber nicht minder unterhaltsam und irre einnehmend! Laut Info vertreten die Mitglieder in Leben und Musik die traditionellen mongolischen Werte im Einklang mit der Natur. Daumen hoch dafür!