Bei HAUNT aus dem kalifornischen Fresno kommt der Fan kaum noch hinterher. Die Band um den Sänger, Gitarristen und Bassisten Trevor William Church, der die Band ursprünglich als Solo-Projekt 2017 gründete und für Live.Shows als Quartett agiert, hat in fünf Jahren nicht weniger als sechs Alben, zwei EPs (inklusive einer Neuaufnahme beider EPs), zwei Split-Singles, eine Single und ein Akustik-Album veröffentlicht.
Die Songs schreibt Trevor, der noch in der Doom Metal- Band BEASTMAKER sowie als Schlagzeuger bei der Heavy Metal- Band DEVIL CROSS aktiv ist, jedoch weiterhin alleine und nimmt die Songs auch solo auf. An deren Rezeptur hat sich wenig verändert, nach wie vor wird kraftvoller aber auch melodischer traditioneller Heavy Metal geboten, bei dem die Grenzen zum Hard Rock verschwimmen. Eingängige Riffs, doppelte Gitarrenharmonien, , gute, meist melodische Soli und unkomplizierte Refrains stehen auch 2022 für den Sound der Band.
Songs wie das schnelle und thrashige „Mercenaries“, das eher im Hard Rock verwurzelte „Father Time“, der emotionale Titeltrack oder auch das mit toller Gitarrenarbeit versehene „Catch Me“ zählen zu den Highlights auf dem Album. Die Songs sind songwriterisch auf einem hohen Level und Trevor ist um Abwechslung bemüht, was sowohl das siebte Album als auch die einzelnen Songs betrifft. So nimmt Trevor bei schnellen Songs gerne mal das Tempo heraus, versetzt sie mit Akustik-Parts oder streut Melodien und Hooks ein, die sich untereinander unterscheiden. Auch lyrisch unterscheidet sich das Album von vergleichbaren Bands, denn Trevor beschäftigt sich in ihnen mit realen, teilweise sehr persönlichen Texten.
„Windows Of Your Heart“ ist ein spannendes Album, das nie langweilig wird und das man gut durchhören kann. Etwas störend ist der teilweise dünne Sound und der etwas weinerliche Gesang, der ein bisschen an OZZY OSBOURNE erinnert. Beide Komponenten waren bei HAUNT allerdings schon immer so. Auf dem zweiten Teil der Scheibe geht den Songs etwas die Luft aus, da wirkt es schon so, das Trevor ein bisschen die guten Ideen ausgehen. Das sind zwar immer noch gute Songs, die allerdings nicht lange im Ohr bleiben. Mit den beiden starken letzten Songs „Frozen In Time“ und „Defender“ bekommt das Album jedoch noch die Kurve. Die fantastische Gitarrenarbeit tut jedoch jedem Song sehr gut.
