SAOR sind eine völlig unterbewertete Truppe, und zu dieser Aussage werde ich auch immer stehen. Was Andy Marshall, alleiniges Mitglied seiner Band, sich seit 2013 aus dem klugen Kopf rausholt und vertont hat mehr Substanz als viele der „echten/true“ Black Metal Kapellen zusammen. Und so ist es auch auf dem neuen Album mit dem Titel „Origins“. Atmosphärisch dicht, melodisch und doch aggressiv, kraftvoll und doch melancholisch. Allein das Zusammenspiel dieser doch eigentlich konträren Punkte, verpackt in insgesamt 6 Songs, macht „Origins“ zu einer tollen Reise in abgelegene schottische Regionen, in denen man Wind und Wetter ausgesetzt ist.
Aber mal im Ernst: Die 41 Minuten Musik können absolutes Seelenbalsam sein wenn man sich darauf einlässt. Wobei SAOR hier meiner Meinung nach einen richtigen Schritt gemacht haben. Während auf dem Vorgänger „Forgotten Paths“ ein Song unter 10 Minuten noch eine Ausnahme war, sind auf dem neuen Album alle sechs Stücke unter dieser Marke geblieben. So erscheinen die Lieder auch wesentlich kompakter, obwohl sie immer noch mit vielen kleinen Details und wunderschönen Melodien vollgepackt sind. Unter diese Details fallen dann Sachen wie Chöre, klassische Folk Instrument oder eben auch der Dudelsack.
Der Sound auf „Origins“ ist dabei gar nicht so so glattgebügelt wie man es meinen könnte. Natürlich muss man bei einer derartigen Fülle von verschiedenen Quellen ein Auge darauf haben, dass jedes Instrument auch zur Geltung kommt und nicht im Wust untergeht. Aber trotzdem hat es SAOR geschafft, den Sound etwa rau und erdig abzumischen.
Es bleibt ein absolutes Meisterwerk von einem Album ohne jegliche Abstriche. SAOR werden auch mit diesem Album nicht die Aufmerksamkeit bekommen die sie verdient haben. Und so kann ich nur hoffen, dass Andy Marshall weiterhin motiviert ist und auch in Zukunft so geile Scheiben wie „Origins“ zu veröffentlichen.
SAOR – ORIGINS
