In Frankreich ist vor sechs Jahren die Region Auvergne-Rhône-Alpes um die Stadt Lyon fusioniert und anerkannt worden. Durch den Zusammenschluss gehört dieses Gebiet mittlerweile zur drittgrößten Länderei der französischen Republik. Genauso lange kombinieren WITCHFINDER ihren Sound aus Stoner, Doom und Sludge seit der Gründung 2016. Wie sich ihre Vorstellung einer schleppenden Trauergemeinde anhört, zeigte das Quartett bereits ein Jahr später auf dem selbstbetitelten ersten Werk. In einem Punkt erfüllt die Musik den genretypischen Output. Die überlange Spielzeit hält nicht nur beim Debüt Einzug, sondern setzt sich ebenso bei „Hazy Rites“ zwei Jahre später fort. Die Ausrichtung steht somit unter Dach und Fach und findet mit der EP „Endless Garden“ eine Fortsetzung in zwei Akten. Bei dem Vorboten zur anstehenden dritten Veröffentlichung ist eine überraschende Kurskorrektur vernehmbar.
Entgegen des bisherigen Material was WITCHFINDER präsentiert haben schwingt sich die vier Franzosen nun durch seichtere Sphären. Diese spielerische Neuausrichtung wird durch ein Keyboard ermöglicht, was dazugewonnen wurde. Nur in wenigen Momenten besinnt sich die Band auf das ansonsten niederreißend harte Zusammenspiel von Bass und Gitarre. Die Produktionsschiene ist diesmal komplett anders angegangen worden. Im Unterbewusstsein transportiert „The Maze“ mit seinen sechseinhalb Minuten immer noch die Physis der drei schweren Genre mit seinen Ecken und Kanten. Doch die Möglichkeiten des eingebauten Keyboards eröffnen der Band den Zugang zu einer immateriellen Freiheit mit dem Hang zur grenzenlosen Unbeschwertheit. Und diese Ausrichtung wird harmonisch miteinander kombiniert.
Was WITCHFINDER nachfolgend als ewigen Sonnenuntergang verkaufen, spricht eine breite Käuferschicht an. Angefangen beim geneigten Doom-Maniac, welcher sich genüsslich zurücklehnt und gedanklich sich treiben lässt oder dem Nerd, welcher endlich wieder den neuen Hörstoff auf seiner Anlage zelebrieren kann. „Eternal Sunset“ liefert neben seiner fetten Bassline auf seine eigene Art einen beschwingen Mix aus melancholischer Schwerelosigkeit. Dazu trägt Frontmann Clément Mostefai mit seinen variablen Singsang einen nicht unerheblichen Teil dazu bei. Man darf dank dieses erfrischenden Zwischenspurts auf das angekündigte dritte Album besonders gespannt sein, was WITCHFINDER dann an Überraschungen aus dem Hut zaubert !!