BAEST – Justitia (EP)

Artist

Beast

Albumtitel

Justitia (EP)

Genre

Death Metal

In sieben Jahren Death Metal Business hat sich die dänische Formation um Frontmann Simon Olsen beachtlich gemausert. Mit einem Sack voller Singles und insgesamt drei amtlichen Abrissbirnen gehört BEAST zu den skandinavischen Aushängeschildern, die in den letzten Jahren neben ausgedehnten Touren unter anderem auf die Bretter vom Summer Breeze, dem Copenhell oder dem Roskilde geentert haben. Nachdem im letzten Jahr die bis dato letzte Veröffentlichung „Necro Sapiens“ für ordentlich positive Bandimage gesorgt hat, schlägt auf der dritten EP „Justitia“ die Totenglocke gleich sechs Mal. Spielerisch wird beinhart ausgereifter Death Metal serviert, welche bereits in der Vergangenheit sich bewährt hat. 

Den Einstieg mimt der Titeltrack. Hier wird in drei Gängen hochgeschaltet. Was mit niederwalzenden Tempo beginnt, entwickelt sich zu einem Mid-Tempo-Brummer, welcher final auf der Überholspur mündet. Tatkräftige Unterstützung an der Shouter-Front erhält das Quintett durch Sven de Caluwe (ABORTED). Die gut verständlichen Vocals der beiden Sänger fügen sich bestens in das Soundkorsett ein und so erhält dieser Auftakt eine würzige Bösartigkeit. Eine satte Laufzeit bietet anschließend  „Ecclesia“, welche an der acht Minuten Marke kratzt. Hier wird man das Gefühl nicht los, das Bill Steer (CARCASS) stellvertretend in die Seiten gehauten hat. Besonders zu Beginn schwebt unverkennbar das melodisch angehauchte Riffing der Briten durch die Boxen. Die überdurchschnittliche Spielzeit wird durch einwandfreies Mid-Tempo interessant gehalten und hat eine Menge harmonischer Abschnitte parat.

Bei „Gargoyles“ bedarf es zunächst einer kurzen (ungewollten) Gedenkminute. Vor nicht mal ganz einem Monat (10.Mai) verstarb der Ami Trevor Stmad (THE BLACK DAHLIA MURDER) völlig unerwartet. Das er ein großes Loch in der Metalszene hinterlassen hat, zeigt sein fieses Keifbeitrag im Duett mit Simon Olsen. Eine tragischer Beigeschmack bleibt, wenn man bedenkt, das dies die letzten offiziellen Aufnahmen des ehemaligen TBDM-Gründungsmitgliedes. Doch zurück zu „Justitia“. Nummer vier auf der neuen EP trägt den Titel „Creature“ und gehört zu den zügigeren Nummern. Rund fünfeinhalb Minuten werden die Zügel in die Hand genommen und durch die Bank nach vorne geprügelt. Bei dieser hausgemachten Raserei wird der melodische Balanceakt gehalten und kreiert so eine BEASTige Angelegenheit.

Die nächste Rest In Peace Coverstück „Second to None“ stammt aus der Feder von ENTOMBED A.D. und ist auf dem 2014’er Album „Back To The Front“ zu finden. Dieser Akt gleicht einer Laudatio an L-G. Petrov, welcher ebenfalls viel zu früh von uns gegangen ist. Dabei wird die unverwechselbare Stimme von Mr. Schwedentod himself durch Simon Olsen nahezu ebenbürtig präsentiert. Soweit so gut. Der sechsminütige Ausklang „Genesis“, welcher bereits auf „Necro Sapiens“ veröffentlicht wurde, scheint den fünf Dänen besonders am Herzen zu liegen. Diese rein instrumentale Variante zeigt dank der großartigen Riffarbeit, wozu BEAST im Stande ist melodiöse Klangreihenfolgen mit Genretypischer Härte zu kombinieren. Aufgrund der mitschwingenden Huldigungen an zwei verstobene Größen der Szene nimmt „Justitia“ nicht nur bei der Band einen besonderen Stellenwert ein.

Infos

Release

27.05.2022

Laufzeit

33:04 Minuten

Label

Century Media Records

Homepage

Fazit
"Justitia" ist eine klasse EP, die sich ungewollt zu einer Tributescheibe entwickelt hat !
12
von 15
Edelstahl
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