Depressed Mode – Decade of Silence

Artist

Decade of Silence

Albumtitel

Depressed Mode

Genre

Symphonic Death / Doom Metal

Wie so oft verschwinden unzählige Bands und Projekte nach ein paar Jahren komplett von der Bildfläche und sind nie mehr gesehen. Doch oft kommt es anders als man denkt ! Nach über zehn Jahren Pause melden sich überraschend die Finnen von DEPRESSED MODE mit ihrem dritten Album „Decade of Silence“ zurück. Eigentlich hatte sich die symphonische Death Doom Formation 2010 nach ersten beiden Alben „Ghosts of Devotion“ (2007) und  „…for Death“ (2009) selbst zu Grabe getragen und zwischenzeitlich eine Menge Gras über die Sache wachsen lassen. Hört man sich durch die Banddiscographie fallen zunächst in der ersten Schaffensphase viele vertraute Klänge in die Waagschale, wenn sich das drohende Unheilgenre mit Synthesizer unterstützten Orchesterbausteinen kreuzt. Gesanglicher Mittelpunkt stellen die mehrstimmigen Vocals da, die nach dem bewährten Strickmuster „Die Schöne und das Biest“ der Marke THEATRE OF TRAGEDY fungiert. Während das 2007’er Debüt sich als depressive Weltanschauung anfühlt, wird zwei Jahre später auf „…for Death“ dem Albumtitel mit wesentlich mehr wütenden Einsätzen alle Ehre gemacht. Das die achtköpfige Bandbesetzung zu den Zeitpunkt fast die Ausmaße einer kompletten Fussballmannschaft eingenommen hat, fällt hier unter bemerkenswerte Randnotiz. ‚Viele Köche verderben den Brei‘. Ob nach diesem Sprichwort betrachtet, sich die Band aufgelöst hat und jede/r seines Weges ging ist nicht überliefert worden.

Um so überraschender ist es, das die Band sich nach so langer Abstinenz  wiedervereinigt hat. Das nun präsentierte Ergebnis trägt den Albumtitel „Decade of Silence“ und könnte in Bezug auf die eingelegte Pause nicht passender sein. Dabei wird stilistisch die Lücke zwischen den ersten beiden Alben geschlossen und bringt mit den insgesamt neun Songs eine satte Stunde Spielzeit auf den Plattenteller. Der wesentliche Bestandteil eines DEPRESSED MODE Albums ist der weibliche Gesang. Dieser wird in den neun Tracks von Veronica Bordacchini (FLESHGOD APOCALYPSE) übernommen. Die Neuerscheinung lässt sich mit dem imposanten Auftakt der Vorab-Single „Death Walks Among Us“ eigentlich auch gut an. Da spürt man zu was die Band im Stande ist, an symphonischer Energie zu produzieren und umzusetzen. Nach der ersten Wucht in Tüten ist die aufschäumende Brandung schnell verflossen und die sentimentale Seite kommt zum Vorschein. Mit deutlich gedrosselten Tempo kommt „Endless November“ um die Ecke. Hier hat das Quartett es leider verpasst den anfänglichen Rückenwind auszunutzen. Anschließend folgt mit „Dissociation of the Extinguished Mind“ & „As the Light Dims“ ein Doppelpack mit melodischen Elementen, die ohne große Ecken und Kanten versehen wurden.

Hat man sich zu diesem Zeitpunkt in die Materie eingegroovt, lässt DEPRESSED MODE bei „As the Light Dims“ mit eingestreuten Pianoklängen und Streicherquartett eine eine autarke Nummer erklingen. Dieses außer der Reihe Intro passt zunächst nicht wirklich in das bisher Geschehen. Im Laufe des Tracks bekommt die Band allerdings wieder die Kurve. Eine wahre angelehnte Black Metal Explosion macht den Auftakt zu „Parasites of Mind“, ehe nach kurzem Intermezzo das Tempo wieder gedrosselt wird. Sehr einheitlich gestalten sich die rund achtzehn Minuten der nächsten drei Tracks, wo durchweg im gemäßigten Midtempo das Growling passend in den Sound intrigiert wird. Etwas unabgestimmt  wirken hingegen die Vocal-Lines zwischen dem Klargesang und dem angesprochenen tiefen Growling. Ein ausgedehnter Zeitfresser stellt das Finale. Satte zwölf Minuten lang dauert „Aeternus“ und hat gewisse Anleihen der Funeral Doom Landsleute von SKEPTICISM. Dieser breit gefächerte Ausklang hebt sich positiv von den ansonsten Überzahl durchschnittlicher Songs auf „Decade of Silence“ ab.

Infos

Release

06.05.2022

Laufzeit

63:10 Minuten

Label

Inverse Records

Fazit
Depressed Mode - "Decade of Silence" Symphonischer Death Doom Metal mit Licht und Schatten !
9
von 15
Solide
.