SATOR haben 2013 in Norditaliens Hafenstadt Genua den besessen Sludge Doom Geist heraufbeschworen, welcher neben einer Single, einer Split und insgesamt drei Alben später bis zum heutigen Tag uneingeschränkten Bestand hat. Wie man unschwer vermuten kann, setzt das Trio auf den Spirit der niederschmetternden Wut und bewegt sich dabei ständig in Reichweite eines Sensenstrichs von Gevatter Tod entfernt. Mit vier neuen Tracks ihres „Cleansing Ritual“ rückt ein weiteres Mal derbe Doom-Kost vierzig Minuten lang in den Mittelpunkt, die unter einer angestaubten Retrodecke zum Vorschein kommt. Laut Beschreibung handelt es sich um das härteste und psychedelische Album in der bisherigen Bandhistorie.
Durch den bislang sporadischen Kontakt mit SATOR setzt man sich nun unvoreingenommen mit dem neusten Werk aus Südeuropa auf dem Plattenteller auseinander. Das Konstrukt einer klassischen Doomfassade wird hier eingehend ausgeleuchtet und wieder gespiegelt. Die einzelnen Tracks pendelt sich genretypisch zwischen achteinhalb und knapp zwölf Minuten ein. Also genug Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang über den Totenacker, wo ein unsichtbarer Begleiter im kaltherzigen Sludge-Gewand für unbehagliche Stimmung sorgt. Sicher kein Soundtrack für labile Zeitgenossen, da jegliche Lebensfreude aus den Gliedern gesogen wird und genug Platz für herabziehenden Depression geschaffen wird. Nach einem kurzen Vioce-Over Einstieg bei „Ancient Disease“ packen die experimentellen und psychedelischen Gitarren zu. Hier umgarnt die typische Schwere das verzerrte Growling von Frontmann Valerio Donati. Die ohnehin einschüchternde Stimmungslage erhält durch diverse Zitate aus TV & Filmen stammend zusätzlichen Zunder, welcher gleichmäßig auf der neusten Veröffentlichung verstreut eingearbeitet wurde. Hier trifft man unter anderem auf ‚The Tall Man‘ aus den Science-Fiction-Horror-Klassiker „Phantasm“ mit den Worten „The Funeral is about to begin“.
Eröffnet durch „Niemals einsam werden, niemals einsam werden“ so beginnt das Ritual mit dem Opener „Ancient Disease“. Stilistisch schwingen hier neben den genretypischen Doom und Sludge Einschlägen unheimlich viel Kraut- & Post Rock Vibes durch den Äther. Alles was an schwerwiegenden Elementen zu finden war, wurde intensiv in diese vier Tracks gestopft und erzeugt so ein schmutziges Klangdickicht ohne jeglichen existierenden Durchschlupf. Bei dieser teils nervenaufreibenden Materie schwebt beständig der Anflug einer Dissonanz wie das Damoklesschwert über dem Retrosound. Was zunächst bei der ersten Hörrunde als Schroff bezeichnet werden kann, entpuppt sich als wachsender Moloch. Hat man die richtige Zugangstür zu dem Album gefunden, eröffnen sich in der teils experimentierfreudigen Spielart viele raffinierte Details, die erst bei x-ten Durchlauf aus dem Dickicht zum Vorschein kommt !! Unterm Stich erfüllt „Cleansing Ritual“ beständig die Basics des Sludge Doom Metal, ohne dabei langfristig im Gehörgang hängen zu bleiben und stellt ein gutes Mittelmaß da !