ANVIL sind für sich genommen ein Phänomen. Nicht nur, dass sie über Jahrzehnte hinweg durch die tiefsten Täler des Musikbusiness geschritten sind, während ihnen die höchsten Höhen verwehrt blieben – letztlich führte ein Dokumentarfilm über genau diesen Sachverhalt dazu, dass Menschen weit über die Szene hinaus Steve „Lips“ Kudlow und Robb Reiner in ihr Herz schlossen.
Nun legen die beiden, gemeinsam mit Sidekick Chris Robertson mit „Impact Is Imminent“ eine neue Scheibe vor, die nicht nur um die Herzen, sondern auch um die Ohren der Menschen buhlt. Fast ein halbes Jahrhundert Erfahrung und reichlich Platten unterwegs sind Garanten dafür, dass weder kompositorisch noch soundtechnisch irgendwas in die Hose geht. Die Songs gehen gut vorwärts und kommen druckvoll und transparent aus den Boxen gedonnert. Daumen hoch dafür. So klingen ANVIL noch immer wie ANVIL. Das dürfte zwar das Erschließen neuer Hörerscharen erschweren, allerdings werden die Fans genau dadurch bestens versorgt und dürften schon mit dem Opener „Take A Lesson“ vollauf bedient werden, was selbstverfreilich auch für den Rest der 13 Songs gilt. Schwierig da einen Favoriten auszumachen, aber „Someone To Hate“ ist es bei mir letztlich geworden. Die Detailverliebtheit, die „Impact Is Imminent“ ohnehin auszeichnet, wird hier nochmals auf die Spitze getrieben.