Der Musiker BOBBY STOKER, der eigentlich Stöcker mit Nachnamen heißt und in Frankfurt/Main geboren wurde, verfügt über eine Menge Erfahrung im Musik-Buiseness. Er stand schon u.a. mit seinem Vornamens-Vetter BOBBY KIMBALL (ex-TOTO) auf der Bühne oder schrieb und produzierte für MELANIE THORNTON. Könnt ihr euch noch an die US-amerikanische Sängerin erinnern, die 2001 bei einem Flugzeugabsturz tragischerweise ums Leben kam? Aber Herr Stöcker wirkte auch beim THE WHO-Musical „Tommy“ in Deutschland mit. Eigene Produktions-Firma, verschiedene Tribute-Bands, Label und Aufträge für Werbe-Filme gehören mittlerweile zu seinem beruflichen Alltag. Also wurde es doch mal Zeit für ein erstes Soloalbum, bei dem der Multi-Instrumentalist auch zeigen darf, dass er auch selbst singen kann, oder?
Und „Everglow“ zeigt einen Allround-Musiker, der es scheinbar mühelos beherrscht, sehr unterhaltsame und abwechslungsreiche Musik in ein rockiges Gewand zu packen. Hier ein bisschen Blues, da ein wenig Soul, alles mit einem eingängigen Pop-und/oder Classic Rock-Appeal garniert und fertig ist ein Debüt, dass sich vor etablierteren Künstlern in keinster Weise zu verstecken braucht. Da hat sich die jahrelange Erfahrung absolut ausgezahlt möchte ich behaupten. So darf es auch mal ein Horror-Lachen beim flotten „The Devil In Me“ sein, das uns Kinder der Achtziger natürlich an MICHAEL JACKSON und „Thriller“ erinnert. Aber genauso zeigt dieses Lied, dass BOBBY STOKER ein hervorragender Gitarrist ist, der keine Genre-Grenzen scheut. So ganz nebenbei kann er auch mehr als akzeptabel singen, um diese Frage in der Einleitung zu beantworten. Okay, das akustische Gitarren Intro bei „On The Road Again“ erinnert dann fast aufällig an „Wish You Were Here“ von PINK FLOYD, doch das stört mich nicht so sehr, das kann durchaus auch als Absicht bzw. Hommage gedeutet werden. Ob härter wie bei „Shot In The Dark“ oder gefühlvoller wie etwa beim Titelsong oder „Sometimes“, echte Ausfälle gibt es hier nicht zu vermelden. Und mit TOMMY NEWTON (u.a. ex-VICTORY) konnte der Künstler einen Produzenten gewinnen, der diesem feinen Scheibchen den letzten Schliff verpasst hat, das zu keinem Zeitpunkt als seicht bezeichnet werden kann. Es gilt hier der altbekannte Spruch, dass das Rock-Rad zwar nicht neu erfunden wird, aber dieses dafür gut geschmiert in die Gehörgänge rollt. Und ja, einige bekanntere Gastmusiker wie OLIVER HARTMANN, INA MORGAN (beide u.a. AVANTASIA) im Background-Gesang oder Bassist WILLY WAGNER gehören zur gelungenen Wahrheit auch dazu.