DOROTHY-GIFTS FROM THE HOLY GHOST

Albumtitel

Gifts From The Holy Ghost

Label/Vertrieb

Roc Nation/Spinefarm

Veröffentlichung

22.04.2022

Laufzeit

38:14 Minuten

Genre

Hardrock, Blues Rock

Können Frauen eigentlich ordentlichen Blues Rock spielen? Aber logisch, so sind etwa Dana Fuchs, Ana Popovic, Samantha Fish oder Susan Tedeschi nur vier Beispiele, dass dies nicht nur erfolgreich, sondern durchaus auch qualitativ hochwertig funktionieren kann.

Dorothy Martin mit ihrer nach dem Vornamen benannten Band kann zwar nicht so gut Gitarre spielen wie die o.a. Beispiele, dafür aber ganz ausgezeichnet singen. Die Band ist in den USA ansässig, hat vor dem neuen Album „Gifts From The Holy Ghost“ seit 2014 schon zwei Langdreher veröffentlicht, die beide vor allem in den USA, aber auch auch in der hiesigen Blues Rock-Szene ziemlich viel Lob einheimsen konnten. Dabei die in Budapest geborene Frontfrau auf ihr wirklich ganz hervorragendes Äußeres zu reduzieren, würde der Musik wirklich nicht gerecht. So sollte der althergebrachte Spruch „Sex Sells“ hier keinesfalls Geltung finden. Dafür hat Dorothy einfach eine zu starke Röhre, die gehört werden muss! Okay, die Dame steht schon im Mittelpunkt, aber das darf sie auch, obwohl ihre drei männlichen Mitstreiter allesamt Könner an Gitarren, Bass und Drums sind.

Musikalisch ist astreiner, bodenständiger Hardrock mit Blues-Anleihen angesagt, der hier und da schonmal etwas kommerziell um die Ecke schielen darf (z.B. bei „Rest In Peace“-siehe Video). Über zu wenig Power wird sich der Fan dieser Musikrichtung aber nicht beklagen dürfen, selbst das erste und einzige ruhigere Stück „Close To Me Always“ erklingt erst als sechstes Lied. Ab und an wird eine ordentliche Schüppe Dreck draufgepackt, wie etwa bei „Black Sheep“ oder „Touched By Fire“. Mich erinnert dieses Album desöfteren wie eine Mischung aus Joan Jett und Beth Hart, wenn Letztgenannte mit Joe Bonamassa unterwegs ist und man sich die Soul-Einflüsse wegdenkt. Auch bei der Beschreibung ihrer Röhre kommt dieser Vergleich meiner Meinung nach gut hin. Wo andere Alben zum Ende hin in Sachen Geschwindigkeit meist etwas reduzierter unterwegs sind, legen Dorothy erst richtig los, was nicht nur „Made To Die“ unter Beweis stellt. Der abschließende Titel-Song bringt dann einen feinen, aber hörbaren Southern Rock-Einschlag mit. So hinterlässt dieses Album einen beeindruckten Schreiber, der dann sogleich die Repeat-Taste bemüht!

Fazit
Diese Stimme hinterlässt Eindruck, genauso wie die ganze Scheibe!
12
von 15
Edelstahl
Die Melodie muss stimmen!