Grand Harvest – Consummatum Est

Albumtitel

Consummatum Est

Label/Vertrieb

Messor Grandis Productions

Veröffentlichung

25.03.2022

Laufzeit

50:31 Minuten

Genre

Death Doom Metal

Der Frühling klopft voller Vorfreude an die Haustür, nur um uns endlich aus der dunklen Jahreszeit zu erlösen. Kein Gedanke wird mehr an Schnee, Kälte und den eisigen Tod verschwendet, wenn der dicke Wintermantel im Kleiderschrank gegen leichte Bekleidung weichen muss und die Stunden voller Sonnenschein zu erwarten sind. Doch unabhängig von dieser positiven Vorfreude verrinnt die Zeit wie Körner in der Sanduhr des Lebens und der Sensenmann wartet unerbittlich auf die nächsten Seelen. Gevatter Tod hat viele Gesichter, so auch in Form der ersten Platte von GRAND HARVEST aus dem skandinavischen Dreikronenland. „Consummatum Est“ enthält neun Tracks vielseitigem und dennoch fokussierter Death Metal mit einigen Nuancen aus dem Doom Sektor. Das Quintett aus Malmö geht dabei sehr bedacht zu Werke und konzentriert sich schwerpunktmäßig drauf ihre Massage in atmosphärischer und ätherischer Klanglandschaften darzustellen. Dabei ist dieses düstere Gebräu ganz und gar nicht nach dem typischen HM2 Elchtod Muster gestrickt worden, sondern geht ihren eigenen Weg. Das macht dieses Debüt jetzt schon zu einer interessanten Angelegenheit. Etwas außergewöhnlich, das die Band ihr produziertes Material vor einer offiziellen Veröffentlichung zunächst einem Live-Publikum vorgetragen hat. Dies wurde insbesondere von Martin Carlsson, Herausgeber des Sweden Rock Magazine (damals wohl das größte Metal-Magazin in Schweden), aufgegriffen, der sie in einem großen schwedischen Podcast als „die derzeit am meisten unterschätzte schwedische Metal-Band“ erwähnte. Mit dieser Meinung steht er nicht allein, denn GRAND HARVEST bohren mit ihrem fetten Sound ein ganz dickes Brett. 

Bereits die Einleitung zu „Sol Maledictor“ wirkt intensiv und bedrohlich. Während tiefschwarzes Riffing den atmosphärischen Background erfüllt, nagen einsetzende Trommelschläge am Zahn der Zeit. Sehr schnell grooven sich die Mannen auf Betriebstemperatur ein und landen überwiegend im passenden Midtempo. Frontmann Dr.Häll wechselt dabei mit kraftvollen Vocals zwischen beschwörenden Formulierungen und erzählerischem Aufriss, wo zusätzlich ein eingesetztes Eleison nicht fehlen darf. Dem gelungener Opener folgt das Doublebase geschwängerte „The Harrow“ welche sich mit schönem Tempowechel auszeichnet und gehört schon jetzt zu den eingängigen Highlights auf dieser ersten Veröffentlichung. Neben dem ersten angesprochenen Höhepunkt, welches mit massiven Tremolo-Riffs beladen ist, verankern sich besonders Tracks wie „Crowns to Ashes – Thrones to Dust“ und die eingebettete Single „Fatehammer“ in den Gehörgängen. Jedes der neun eingespielten Kompositionen gleicht einer gewachsenen Persönlichkeit mit unheimlich viel Bezug auf den gewählten Kernsound. GRAND HARVEST haben auch die Liebhaber der atmosphärischen Abteilung in ihre unheiligen Gebete mit eingeschlossen und diese kommen bei „My Desolate Sea“ oder dem finalen Titeltrack zum Zuge ! Nach dem endgültigen sphärischen Ausklang hallt der Sound der fünf Schweden noch lange nach und  zeigen so, auf welch hohem Niveau eine junge Band einsteigen kann. Bands wie GRAND HARVEST zeigen, das es sich zwischen der gnadenlos dahinrieselnden Lebenszeit verdammt gut anfühlt, solch großartige Begegnung auf musikalischer Ebene beizuwohnen !

Fazit
GRAND HARVEST - "Consummatum Est": Das erste Highlight diesen Jahres steht in den Regalen !
14
von 15
Geniestreich
.