Jemand Bock auf den Duft von Haschisch, geschmolzenem Bergkäse und Kiwis? Klingt euch zu strange? Müsste aber funktionieren. Schließlich liegt mir hier mit CARSON eine Band vor, die Stoner Rock zelebriert und gleichzeitig Wurzeln in der Schweiz und besonders Neuseeland hat. Und letztlich klappt diese interkontinentale Fusion ja auch.
Wie immer bei diesem Genre stehen auch bei CARSON die überlebensgroßen KYUSS irgendwo Pate für den Sound. Wo die Urväter aber auf eine riesige Walze und dichten Sound setzten, um den Hörer förmlich zu überrollen, da setzen der Neuseeländer Kieran Jones, der neben der Gitarre auch für den Gesang sorgt sowie die schweizer Fraktion bestehend aus Jan Kurmann am Schlagzeug und Elina Willener am Bass, auf die Details der Songs und ziselieren diese fein aus, um ein tiefer gehendes Hörerlebnis zu erzielen. Und so winken einem die Drei dann zum Beispiel in „Sivan“ zwischenzeitlich fröhlich vom „Planet Caravan“, oder sie unterhalten den Hörer wunderbar mit säuberlich aufeinander abgestimmten Eruptionen an den Instrumenten, zu hören in „Dirty Dream Maker“ zu Beginn der Platte. Zwischendrin lugen dann auch immer mal wieder ALICE IN CHAINS um die Ecke, wie ihr ganz gut in „Too Far“ oder im Chorus von „Outbound Tide“ erlauschen könnt. In den engen Grenzen des Genres liefern CARSON somit mit ihrer zweiten Platte „The Wilful Pursuit Of Ignorance“ eine maximal abwechslungsreiche und vor allen Dingen wirklich gute Leistung.