AXEL RUDI PELL-LOST XXIII

Albumtitel

Lost XXIII

Label/Vertrieb

Steamhammer/SPV

Veröffentlichung

15.04.2022

Laufzeit

54:47 Minuten

Genre

Hardrock

Die Musik von Axel Rudi Pell mit wenigen Worten zu beschreiben, ist relativ einfach. Bodenständiger, melodischer Hardrock, konsequent in Stil und Songwriting und mit einer eingespielten, treuen Mannschaft vorgetragen. Kritik von einigen wenigen, dass sich viele Songs gleich anhören, lächelt der Bochumer Flitzefinger charmant seit Jahren weg, wobei ihm der Erfolg letztendlich auch Recht gibt. Punkt. Außerdem gibt es kaum einen zuverlässigeren „Ablieferer“, der in schöner Regelmäßigkeit neue Studioalben, Live-Scheiben und Compilations wie die „Ballads“-Reihe veröffentlicht. Und das seit über 30 Jahren und sogar in schwierigen Zeiten der Pandemie!

Wenn ich richtig gezählt habe, ist das neue Album „Lost XXIII“ das neunzehnte Studioalbum und Nachfolger von „Sign Of The Times“ (2020), sieht man wie angesprochen von der letztjährigen Cover-Scheibe „Diamonds Unlocked II“ sowie von weiteren Compilations und Live-Scheiben ab. Und was soll ich euch sagen, von irgendwelchen großen musikalischen Überraschungen ist der Meister auch diesmal wieder recht weit entfernt. So gibt es wie immer mit „Lost XXIII Prequel“ ein bekannt klingendes Intro, mit dem trotzigen „Survive“ einen im Classic Hardrock beheimateten Faustrecker zu Beginn, der in Sachen Geschwindigkeit vom folgenden „No Compromise“ aber noch getoppt wird. Die Pell-typische, fast 9-minütige Ballade „Gone Withe The Wind“ verweist dabei im Text auf den angesprochenen vorherigen Song, solistisch kann sich der 61-Jährige hier voll und gefühlvoll austoben. „Freight Train“ ist ein Hardrocker im Midtempo, der trotz seiner 6 Minuten Laufzeit direkt und unmittelbar auf den Punkt kommt. Hier muss sich Goldkehlchen Johnny Gioeli ganz schön anstrengen, denn er singt hier fast durchgängig in hohen Lagen, Hut ab! „Follow The Beast“ legt in Sachen Tempo dann wieder einen guten Zahn zu, ein Mähnenschüttler vor dem Herrn. „Fly With Me“ heißt die zweite Ballade, die anfangs ganz zärtlich nur mit Piano begleitet wird, bevor die Gitarre einsteigt. Ab dem Refrain wird es aber druckvoller und aus einer reinen Ballade wird eine Power-Ballade. „The Rise Of Anchor“ ist mit gut dreieinhalb Minuten das kürzeste Stück auf der Platte, ein flottes Instrumental mit Orgel im Hintergrund und wechselnden Tempi. Und da wären wir schon beim zweiten Longtrack angelangt, dem Titelsong, der die Scheibe dann sehr episch mit leichten orientalischen Einflüssen abschließt.

Ein Wort möchte ich noch zum mystischen Cover-Artwork verlieren, das erneut von Thomas Ewerhard stammt. Es ist genauso typisch und kann eigentlich nur zu einer Pell-Scheibe passen, genauso wie mich die Musik auf „Lost XXIII“ an…ja klar, an Axel Rudi Pell erinnert! Und jetzt schmeiß ich einfach 5 € ins Phrasenschwein! Nicht mehr, aber auch garantiert nicht weniger!

Fazit
Unverwüstlich, konsequent, zuverlässlich…eben Axel Rudi Pell!
12
von 15
Edelstahl
Die Melodie muss stimmen!