Eigentlich denkt man ja bisweilen, man hätte schon alles gesehen. Und dann kommt da mit CLAIM HG eine Metal-Kapelle aus Cuba um die Ecke. Ja, auch dort gibt es eine florierende Metal-Szene und CLAIM HG sind seit 15 Jahren Teil davon. Dass sich die Anzahl der Veröffentlichungen ob der nicht gerade einfachen Rahmenbedingungen in arg überschaubaren Grenzen hält – geschenkt. Mit „In Your Face“ will das Quartett erstmals die Welt bespaßen.
Dazu kombinieren die Cubaner Thrash Metal, Heavy Metal und Progressive Metal. Spätestens wenn Sänger David Shoazemed das erste mal herzhaft ins Mikrofon knödelt, wird einem auf jeden Fall klar, dass MEGADETH auch auf Cuba so ihre Anhänger haben. Und auch wenn CLAIM HG schon eine ganze Weile am Start sind – sie klingen so dermaßen jung und hungrig wie die großen Vorbilder seit ihren Anfangstagen nicht mehr. Spätestens jetzt solltet ihr alle „The Call“ gehört haben. Auffallend ist neben der angenehmen Frische auch die Tatsache, dass die Mucker reichlich sattelfest agieren. Da kann man dann auch mal ein wenig Tempo rausnehmen, ohne sich zu blamieren. „What I Die For“ belegt das eindrücklich. Die progressive Seite der Band bekommt man dann spätestens mit „Into The Emptiness“ vor Augen gehalten. Nach den sechs Songs der Platte und einer knappen halben Stunde sollte dann eigentlich jeder auch Cuba auf seiner Metal-Landkarte haben.