SHAMAN`S HARVEST-REBELATOR

Albumtitel

Rebelator

Label/Vertrieb

Mascot Label Group/Rough Trade

Veröffentlichung

11.03.2022

Laufzeit

40:56 Minuten

Genre

Heavy Southern Rock

Die Rockband Shaman`s Harvest aus Jefferson City/Missouri veröffentlicht mit „Rebelator“ nun auch schon ihr siebtes Album. Das Quartett verschliss seit Gründung 1996 eine ganze Menge an Musikern, vor allem wechselten zig Drummer und einige Gitarristen ihre Posten. Aber mit Sänger Nathan Hunt und Gitarrist Josh Hamler sind immerhin noch zwei Gründungs-Mitglieder und damit auch die tragenden Säulen an Bord.

Der Titel „Rebelator“ hört sich ja ein wenig wütend an, was dann auch gleich die ersten Klänge des Openers „Under Your Skin“ musikalisch bestätigen. Düsteres Riffing und jede Menge Härte geben auch weiterhin den Ton an, so heavy habe ich diese Band noch nicht gehört. Von gefälligem Southern Rock mit Blues-und Roots Anleihen ist bis zum vierten Lied erstmal nicht so viel zu hören, vielmehr geht es gar in Richtung Stoner oder, im Fall von „Flatline“ gar in Nu-Metal-Gefilde. Selbst das ruhiger beginnende „Voices“ (siehe Video) wird in diesem düsteren Stil fortgeführt, obwohl die Band hier versucht, etwa mit zeitweiligem weiblichen Backgrounds etwas für Versöhnung zu sorgen. Was sicherlich die Heavy-Fraktion begeistern dürfte, wird diejenigen, die die Musik der Band wegen der eingängigen Melodien sowie schöner Balladen mochten, vielleicht sogar abschrecken. Eine zirpende Slide-Gitarre, ein ruhiges Piano-Outro sowie dieser raue, düstere Gesang, den wir schon vom Opener kennen dann bei „Lilith“, beim ersten Hören hat mich dieses Lied ziemlich verwirrt. Aber „Rebelator“ ist kein Album, das man nach dem ersten Hören schon komplett verteufeln sollte, denn es gibt insgesamt auch viel Gutes zu entdecken. So wie das atmosphärisch dichte „Mama“, eine tieftraurige, kurze Ballade, die laut gehört werden will! Oder „Hurricane“, das dann endlich auch mal vertraut klingende Country-Essenzen in die Platte einbringt. „Wishing Well“ beginnt dann auch sehr eingängig und erinnert mich in den Strophen ein wenig an Clapton`s „Lola“, bevor erneut diese dominierenden harten Gitarren beim Refrain einsetzen, ein Lied wie Jekyll & Hyde. Selbst der Ausstieg „Bird Dog“ mit Maultrommel und Indianer-Rhythmus ist sehr ungewöhnlich, sowas kannte ich bisher nur von den Picturebooks.

„Rebelator“ ist in schwierigen, pandemischen Zeiten entstanden, was man der Platte sowohl musikalisch wie textlich zu jeder Sekunde anhört. Ungewohnte Klänge für diese Band, aber auch sehr authentisch. Denn einen deartigen Stil-Wechsel muss  sich eine Band, die sich schon ein gewisses Standing erspielt hat,erst mal trauen!

Fazit
Ungewohnt harte und düstere Klänge für Shaman`s Harvest, die erst entdeckt werden wollen. Auf alle Fälle eine mutige Scheibe, die öfter gehört werden will!
10
von 15
Interessant
Die Melodie muss stimmen!