Dymytry – Revolt

Albumtitel

Revolt

Label/Vertrieb

AFM Records / Soulfood

Veröffentlichung

14.01.2022

Laufzeit

48:12 Minuten

Genre

Modern Metal

Bis vor kurzen habe ich von den Tschechen Dymytry nichts gehört! Kein Wunder, haben die Musiker doch bisher fünf Alben in der Landessprache veröffentlicht. Dort sind sie mit ihrem sogenannten Psy-Core (klingt echt blöd der Begriff!) verdammt erfolgreich. Nach einer Single mit den Deutsche Hämaton die optisch ja ähnlich auf der Bühne rumlaufen kam der Plan den europäischen Markt in Angriff zu nehmen indem man die aktuelle Scheibe „Revolter“ als „Revolt“ in Englisch veröffentlicht. Ihr Sänger hatte aber aufgrund des Jobs keine Zeit und man fasste die interessante Idee daheim weiter mit diesem aufzutreten und den Rest der Welt mit dem renommierten Vokalisten Alen „A.L.“ Ljubic zu beschallen. Den hat wohl Produzent Kristian Kohlmannslehner ins Spiel gebracht. Ich war megaskeptisch! Die optische Ausrichtung Hämatom trifft alte Slipkknot, also Masken-Metal empfand ich als total ausgelutscht und denke a heute noch so drüber. Aber im Auto oder daheim ohne die vielen Videos die zu dem Album erschienen sind, läuft mir die Scheibe verdammt gut rein! Das klingt zwar total nach diversen US-Größen, ist auf sehr eingänglich getrimmter Modern Metal, aber mit voller Ohrwurmgarantie. Da scheißen wir doch mal geflissentlich auf die nicht vorhandenen Eigenständigkeit. Die Lieder zwischen zwei und vier Minuten, kommen auf den Punkt, die Produktion ist klasse und das ganze Album klingt sehr frisch und international. Ein weiterer Glücksgriff ist der aus Deutschland stammende Frontmann Alen „A.L.“ Ljubic (Gloomball) der einfach eine tolle Röhre hat die sehr melodisch und kraftvoll ist. Der brüllt ab und an etwas, growlt nicht, das ist mal was anderes als bei vielen Acts!

Die Refrains sind immer packend, die Riffs sind knackig und die Tracks sind auch nicht zu modern oder mit Keyboards und dicken Beats verwässert. Das „rockt“ schon recht basisch. Neben jede Menge flotten Tracks gibt es auch mal was Ruhiges. Der Titeltack und „Touchdown“ klingen dann total nach den Amis FFDP, während mit Titeln wie „Tick Tock“ oder „300“ textlich oder thematisch echt ausgelutschte Pfade betreten werden, bei letztgenanntem Track ist Labelkollege Joakim Lindbäck Eriksson von Brothes Of Metal als Gast am Start, was gut passt. Bei der gelungenen Covernummer „Somebody’s Watching Me“ gibt es dann ein Solo von Victor Smolski (Almanac). Das langt aber auch mit Namedropping.

Dymytry machen echt Laune und laufen bei mir auf Dauerrotation! Wenn die Band diese Qualität in Zukunft hält und mehr eigene Ideen einbauen könnten die riesig werden.

Fazit
Nicht originell oder eigenständig, dafür verdammt gut gemacht und voller Ohrwürmer!
12
von 15
Edelstahl
"Ein Gitarrenriff sollte nie länger sein, als es dauert, eine Bierflasche zu köpfen.“ Lemmy Kilmister (Motörhead)