Die Geschichte des Heavy Metal ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Zu Beginn der 80er standen Thrash und Speed Metal noch als Zwillinge gemeinsam an der Startlinie. Nur wenige Jahre später, als SAVAGE GRACE „After The Fall From Grace“ veröffentlichten, deutete sich bereits an, was wenige Jahre später Realität werden sollte. Während Thrash Metal kommerziell durch die Decke ging, wurde Speed Metal zum Genre für Feinschmecker.
Vielleicht hatte „After The Fall From Grace“ daran auch seinen Anteil. Statt die Stärken des Debüts „Master Of Disguise“ auszubauen, versuchte man andere Akzente zu setzen. Und so klang Album Nummer zwei sperriger, kantiger und zugleich aber auch wilder. Das hat zwar auch seinen Reiz, aber verglichen mit dem Vorgänger bleibt das Gefühl zurück, dass mehr drin gewesen wäre. Vor allen Dingen, weil hier halt einfach die Hits fehlen. Und vielleicht ein mehr als diskussionwürdiges Cover. Immerhin zieht hier noch der korpulente Henkersmann halbwegs blank. Auch Album Nummer zwei kommt hier als Re-Release mit original Sound und als Remaster. Als Bonus gibt es noch die „Ride Into The Night EP“ (inklusive DEEP PURPLE Cover), einen Non Album-Track und Live Aufnahmen aus 1982. Leider ist für meine Ohren das Remaster, wie bei „Master Of Disguise“, ein wenig zu ambitioniert geraten. Technisch zweifelsohne vom Feinsten, aber leider bleibt ein wenig Seele auf der Strecke.
