MASS WORSHIP – Portal Tombs

Albumtitel

Portal Tombs

Label/Vertrieb

Century Media Records

Veröffentlichung

04.02.2022

Laufzeit

41:54 Minuten

Genre

Death Metal

Eine neue Death Metal Platte aus der schwedischen Hauptstadt ist grundsätzlich nie von schlechten Eltern. Zumindest verspricht die Ankündigung zu „Portal Tombs“, dem zweiten Album von MASS WORSHIP, einen heißen Tanz im Todessektor, wo unter Umständen der viel gescholtene Elch zum x-ten Mal in die ewigen Jagdgründe wechselt. Mit einer gewissen Erwartungshaltung geht es an den ersten Hördurchlauf über die Distanz von fast vierzig Minuten. Wie heißt es so schön: Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. Bei diese Qualitätsprüfung sorgt bereits der Opener „Specular Void“ für sehr viel Verwunderungen. Von der angekündigten skandinavischen Todesmaschinerie ist weit und breit weder etwas zu hören, noch zu sehen.

Das sich im Allgemeinen die erwarteten Kettensägenmelodien im Laufe eines Albums oft erst später einstellen, ist in der heutigen Zeit keine Seltenheit. Entgegen dieser Erwartung behält „Portal Tombs“ seinen eingeschlagenen Stil bei. Die nachfolgenden Songs tragen zu keinerlei Kurskorrektur bei und hinterlasse einen enttäuschenden Gesamteindruck. Dem Stil der Schweden einen endgültigen Stempel zu verpassen, ist bei dem gebotenem Material gar nicht so einfach zuzuordnen. Bei dieser schwierigen Geburt hat man das Gefühl, das die Band die Genretüren des Black, Sludge, Doom, Grind und teilweise Death brutal aus den Verankerungen gerissen und sich dort unverhohlener Weise auf Raubzug begeben hat. Das erbeutete Material wurde anschließend zusammengetragen und nach den eigenen Vorstellungen weiterverarbeitet.

Das da draus resultierende Endergebnis gleicht einer wabbernen Masse, die nicht wirklich greifbar ist. Mit sehr viel schleppenden Groove tobt sich MASS WORSHIP im treibenden Midetempo aus, wo der Bass an vielen Stellen eine dominierende Rolle einnimmt. Das Shouting von Frontmann Claes Nordin erinnert in seiner Art an die moderne Schiene der hiesigen Metallandschaft und enthält gleichzeitig das Feeling Mitten aus den Neunzigern, als der Nu-Metal an Bekanntheit gewonnen hat. Die insgesamt neun Tracks plätschern auch beim wiederholten Durchlauf eher belanglos an einem vorbei und dabei ist auch nicht wirklich etwas hängengeblieben. Sicher verfügt diese saubere Produktion über einige annehmbare Augenblicke, doch „Portal Tombs“ ist schlussendlich vom Death Metal so weit entfernt, wie der Mond von der Erde !

Fazit
MASS WORSHIP - "Portal Tombs" macht um die Death Metal Oase einen großen Bogen.
6
von 15
Zwiespältig
.