Bei SPECTRAL DANCE handelt es sich widererwartend um keine Trancetanz aus dem esoterischen Spektrum, sondern um ein blutjunges Soloprojekt aus der bitterschwarzen Lärmecke. Dahinter verbirgt sich der Kanadier Jo Capitalicide, welcher bereits in etlichen weiteren Metalprojekten und Bands quer durch den Genregarten aktiv ist bzw war. Somit ist sein bisheriger musikalischer Lebenslauf bereits reichhaltig gefüllt. Nicht nur die Historie spricht Bände, sondern auch seine Discographie des aktuellen SPECTRAL DANCE Projektes hat allein im Gründungsjahr neben zwei Demos und einer Split zusätzlich das Debüt „Eternal Suffering“ unter Dach und Fach gebracht. „A Thousand Hells“ & „Standing Bloodied and Victorious“ sind die Alben Nummer zwei und drei, die ein Jahr später nachgelegt wurden. Dabei ist Jo Capitalicide dem optischen Albumlayout des Genre stehts treu geblieben. Sämtliche Veröffentlichungen sind in Schwarz-Weiß gehalten und bedienen die szenetypischen Symbolik im vollem Umfang. Die drei eingerahmten Kapuzenmänner stellen den unfarbigen Mittelpunkt des neusten Studiooutput da und symbolisieren gleichzeitig die „Crusaders of the Void“.
Da ragt nun eine weitere Trutzburg im Reich des Underground Black Metal empor, welche durch düster klingende Synthesizermoves eingeleitet wird. Das Jo Capitalicide neben der Schwarzwurzelkunst eine Schwäche sowohl für den Speed & Heavy Metal hat, manifestiert sich als ständiger Begleiter im SPECTRAL DANCE Sound. In Punkto Produktion klingen die Aufnahmen sehr sauber abgemischt, was für die schwärzesten Metalspart nicht selbstverständlich ist. Die sechs neuen Tracks sind einerseits hart verfasst und beinhalten gleichzeitig einen sehr kraftvollen Klang, der mit einem epischen Touch versehen ist. Seine Vocals erfüllen mit den überwiegend hohen Black-Metal-Screams den szenetypisch depressiven Stil. Klassisch verfasst, aber doch gut hörbar. Im Bezug auf das Genre selbst ist diese etwas mehr als eine halbe Stunde Spielzeit als solide einzuordnen. Es ist nicht sonderlich modisch fabriziert, hat jedoch eine beständig fortschreitenden Primitivität intus und glänzt zusätzlich durch seine unheimlichen epischen Passagen.