HEIR APPARENT – Graceful Inheritance (Re-Release)

Albumtitel

Graceful Inheritance (Re-Release)

Label/Vertrieb

Hammerheart Records

Veröffentlichung

21.01.2022

Laufzeit

46:10 Minuten

Genre

Heavy Metal

Der Begriff „Kult“ ist aufgrund seiner inflationären Verwendung etwas in Verruf geraten. Bei der hier wiederveröffentlichten Scheibe bleibt mir allerdings leider keine andere Wahl, denn wenn eine Platte diese Auszeichnung für sich in Anspruch nehmen darf, dann sicherlich „Graceful Inheritance“, im Original 1986 erschienen. In meinem Schrank steht seit gut 20 Jahren die Veröffentlichung von Hellion Records, die 1999 auf den Markt kam, anlässlich der Reunion-Show in Wacken im Jahr 2000 und mir erstmals die gesammelten Perlen von HEIR APPARENT am Stück bescherte. Die Neuauflage von Hammerheart Records kommt mit einem überarbeitenden Sound daher, was vor allem den Gitarren gut getan hat.

Die Amerikaner, die aus der Gegend um Seattle stammen, musizierten Anfang der 80er im Dunstkreis von Queensryche, von daher ist der Stil durchaus mit der Band um Geoff Tate zu vergleichen. Gitarrist Terry Gorle und Sänger Paul Davidson schafften es mit dem Debüt zahlreiche großartige Songs zu schreiben, die auch heute noch ihre Bedeutung haben und neue Fans begeistern werden. Leider lief nach der Veröffentlichung von „Graceful Inheritance“ wenig rund und im Endeffekt zerstritten sich die Band-Mitglieder dermaßen, dass der Untergang von HEIR APPARENT nach der sehr kommerziell angehauchten zweiten Scheibe kein Wunder war. Vor drei Jahren legte die Band ein richtig gutes drittes Album vor, wobei „The View From Below“ aber an den Debüt-Klassiker nicht heranreichen konnte.

Dort stehen unsterbliche Hymnen wie „Tear Down The Walls“, „Running From The Thunder“ oder „Keeper Of The Rain“. Gorle, zumeist alleiniger Songschreiber, hatte ein perfektes Händchen für griffige Melodien und Monster-Refrains. Diese beiden Komponenten verpackte er aber immer mit einer anspruchsvollen musikalischen Umrahmung, sodass die Songs wie kleine Kunstwerke daherkommen, quasi im Gewand, wie wir es von QUEENSRYCHE oder CRIMSON GLORY gewohnt waren. Auch der ein oder andere Einfluss von IRON MAIDEN ist nicht zu verleugnen, aber insgesamt klangen HEIR APPARENT doch sehr eigenständig und faszinierend, sodass ihnen ein gewisses Alleinstellungsmerkmal geblieben ist. Auch nach all den Jahren fasziniert mich die magische Stimmung, die dieses Werk in mir erzeugt. Herauszuheben sind im Endeffekt noch die goldene Kehle von Paul Davidson und das wunderbare Cover, das zu den ganz großen Arbeiten der 80er zählt und als LP ein Glanzstück jeder Sammlung darstellt.

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Fazit
Unsterblicher US-Klassiker, der eine Sternstunde des innovativen Heavy Metal darstellt.
14
von 15
Geniestreich
Heavy Metal is Immortal!