NOCTURNAL GRAVES – An Outlaw’s Stand

Albumtitel

An Outlaw’s Stand

Label/Vertrieb

Season of Mist Underground Activists

Veröffentlichung

07.01.2022

Laufzeit

36:31 Minuten

Genre

Blackened Thrash Death Metal

Zum viertel Mal braut sich am australischen Horizont eine unheilvolle Endzeitstimmung zusammen. Die vier Reiter der Apocalypse haben ihre dämonischen Rösser gesattelt, um die Welt endgültig in Schutt und Asche zu zerlegen. NOCTURNAL GRAVES melden sich vier Jahre nach ihrem unheilvollen „Titan“ Werk zurück. Die neue giftige Bedrohung hört auf den Titel „An Outlaw’s Stand“ und weist insgesamt acht brutale Etappen ihres erbarmungslosen Kreuzzug auf.

Schon der Opener „Death to Pigs“ stößt einen bei der chaotisch, zerstörerischen Rebellion der Unterwelt zwischen die Fronten. Nach dem Anfangs eine Herde Schweine quickender Weise ins Jenseits befördert wurden, legt das boshafte australische Quartett in reißerischer Manier los. Bei dieser überschlagenden Hetzjagd zeigen NOCTURNAL GRAVES gleich wo der Hammer hängt. Die mittlerweile bewährte Kombination aus geschwärzten Thrash und Speed Metal macht auch vor „Command for Conflict“ nicht halt. Eine sehr rohe vorgetragene Variante, die vollgepackt mit typischen rücksichtslosen Energie ist. So gnadenlos wie dieser Track gezockt wird, stellt man sich die schwarzen Dämonen der Lüfte vor, die im Feuersturm auf der Suche nach Anhängern sämtlicher Religionsformen dieser Erde sind. Spätestens bei „Ruthless Fight“ ist der immer wiederkehrende Abnutzungskampf des Albums zu spüren. Dieser reiht sich in das rasende Konzept der verpfändete Bandseele fließend mit ein und lässt mit dem klassischen Dreizack im Köcher die finale Jagd nicht enden.

„Across the Acheron“ holt sich anfangs ein schwer treibendes Death Metal Workout ins Schlachtschiff und nutzt die so gewonnene Energie, um unzählige Seelen über den Totenfluss endgültig in die Unterwelt zu transportieren. Auch bei „No Mercy for Weakness“ kommt die obligatorische Zerstörungsmaschinerie zum Einsatz, die alles verhackstückt, was sich ihr in den Weg stellt. Der Mittelteil dieser Nummer eröffnet durch das erstmalige angezogene Tempo einen neuen Blickwinkel auf die ansonsten glühend heiße Songmaterie des Albums. Ein blutroter Farbtupfer in der rasenden Finsternis. Mächtige Tommelschläge leiten „Law of the Blade“ ein. Der drittletzte Track findet nach kurzem Anlauf schnell in die gewohnte (Überhol-)Spur. Die Vocals von R. Prain wechseln zwischen biestigen Anfällen und passendem Growling.

„Beyond the Flesh“ peitscht einem die angestaute Wut direkt ins Gesicht und hinterlässt dabei fiese Narben, die stellvertretend für menschlicher Qual und Pein steht. Das einfließende Soli zur Halbzeit hat eher was von klassischen Heavy Metal und passt nicht wirklich in das Schema von NOCTURNAL GRAVES. Den Titeltrack an das Ende von „An Outlaw’s Stand“ zu packen, ist in diesem Fall nicht die schlechteste Variante. Vom Feuer und Schwefel naschend treibt es in die Arme der unterkühlten Black-Metal-Atmosphäre. Mit der wohl dosierten Dosis geschwärzter Death Metal wird man anschließend auf dem Schlachtfeld zwischen unzähligen Kadavern zurückgelassen. 

Im Verglich zu den bisherigen drei Veröffentlichungen nimmt „An Outlaw’s Stand“ einen Platz im Mittelmaß des Discographie ein, da diese vertonte ‚Black Flame Of Unholy Hate‘ Variante das flammende Höllenrad nicht neu erfindet. Das bisher erspielte Potenzial was besonders auf  „Satans Cross“ und „…from the Bloodline of Cain“  zum Ausbruch gekommen ist, dem kann „An Outlaw’s Stand“ nicht das (Weih-) Wasser reichen.

Fazit
NOCTURNAL GRAVES - "An Outlaw's Stand" wäre als Debüt ein heißes Eisen - so nur Mittelmaß !
9
von 15
Solide
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