FULL OF HELL – GARDEN OF BURNING APPARITIONS

Albumtitel

Garden Of Burning Apparitions

Label/Vertrieb

Relapse Records/Membran

Veröffentlichung

01.10.2021

Laufzeit

20:54 Minuten

Genre

Grindcore

Seit 2009 überrollen FULL OF HELL den Underground mit abwechslungsreichem Grind und jetzt haben sie mit „Garden Of Burning Apparitions“ ihre fünfte Full Length am Start –  was genretypisch knappe 20 Minuten Krach bedeutet.
Trotz Veröffentlichung auf einem namhaften Label bleiben Musik und Sound dem DIY-Charakter treu. Die Gitarre ist so dermaßen bis zum Erbrechen verzerrt, dass es fraglich bleibt, ob da ein echter Verstärker dran hängt oder doch eine nicht allzu kostspielige Software. Auch der Gesang würde ohne starke Nachbearbeitung wohl nicht annähernd so klingen, wie er es tut, aber auch das ist im Genre nicht unüblich und folgt treu der Devise „Hauptsache, es ballert“.
FULL OF HELL bearbeiten thematisch die Angst vor dem Tod, die nur durch die Grausamkeiten übertroffen werden, die Menschen bereit sind, einander anzutun, Spiritualismus und Kritik am industrialisierter Massenreligionsausübung, wie sie ihre größte Perversion in den Megachurches der Vereinigten Staaten erreicht. Um das zu erfahren, ist natürlich das Lesen des Booklets oder der Presseinfos erforderlich.
Was Riffs angeht zeigt sich die Band experimentierfreudig. Im Opener wird klassisch gegrindet, dass es eine Freude (oder ein Graus) ist. „Urchin Throne“ serviert alles plattwalzenden Death Metal, der Rausschmeißer „Celestial Hierarch“ gerät sogar richtig technisch und düster. Überhaupt gibt es am Spiel der Band nichts auszusetzen, und nur weil hier der Grind regiert, ist stumpf noch lange nicht Trumpf. Die größte Überraschung des Albums aber ist für mich das rockige „Reeking Tunnels“.
Zwar frage ich mich, ob sie für „Derilict Satellite“ nicht einfach etwa drei Minuten lang das Mikrofon einer alten Videokamera in einen mittelschweren Wind gehalten haben, aber das ist auch der einzige Song, der mich etwas ratlos zurücklässt. Trotz der brachial verzerrten Oberfläche geht die Band mit Liebe zum Detail ans Werk, und nach ein paar Durchläufen gewinnt sie wahrscheinlich noch an Tiefe.

Fazit
Abwechslungsreicher Grindcore!
11
von 15
Gut
.