BONEYARD – OATHBREAKER

Albumtitel

Oathbreaker

Label/Vertrieb

Wormholedeath Records

Veröffentlichung

27.08.2021

Laufzeit

50:42 Minuten

Genre

Hard Rock

„Female-Fronted-Metal“ ist eine Kategorie, die grundsätzlich erst einmal wenig über die Musik aussagt, denn Bands mit Frauen am Mikrofon finden sich in allen Subgenres des Metal – und das ist auch gut so. Im Falle von BONEYARD ist die Bezeichnung umso treffender, denn „Pamtera“ ist nicht nur die Sängerin, sondern auch Hauptsongwriterin der Band, quasi Gesicht, Kopf und Hirn.
Nachdem marschierende Soldaten das Album einleiten, zeigt der Opener „Fates Warning“ die Marschrichtung an. Melodischer Hard Rock und Heavy Metal, der von Gitarrensoli, Dual-Lead-Attacken, knackigen Drums und hier und da auch ausgetüftelten Instrumentalparts lebt. Doch letztlich steht und fällt eine Band dieses Genres mit dem Menschen am Mikrofon, und da macht „Pamtera“ eine gute Figur. Sie singt sauber, druckvoll, aber dennoch beschleicht beim Hören das Gefühl, sie würde sich zu sehr in ihrer Komfortzone bewegen. Ihr souliger Mezzosopran schmeichelt den Ohren, das steht außer Zweifel. Aber richtig stark klingt sie immer dann, wenn sie sichere Gefilde verlässt und sich stimmlich mehr in die Höhe schwingt – wie zum Ende des vorletzten Songs „Hope“, der auch gleichzeitig der stärkste und längste Song des Albums ist. Keines der Riffs auf dem Album klingt geklaut, jedoch des Öfteren irgendwie bekannt. Die Vorbilder der Musiker:innen sind bei jedem Song deutlich herauszuhören, und die Songs selbst rangieren meistens zwischen Uptempo und Halbballade. „Oathbreaker“ fühlt sich ein wenig wie eine Zeitreise in die 80er an, als Heavy Metal auf die musikalische Weltherrschaft schielte und sich rund um den Globus zahllose Bands gründeten, um ihr Glück zu suchen. Alle Songs haben großes Potenzial, auch live zu zünden, die ganz großen Hooklines fehlen aber noch.
BONEYARD sind als Coverband gestartet, und das hört man ihrem ersten Album auch an. An der Produktion und am musikalischen Handwerk gibt es gar nichts zu meckern, allerdings fehlt es doch an der künstlerischen Eigenständigkeit, und nicht alle Riffs zünden sofort oder auf die Dauer, in der sie ausgespielt werden. Alles in allem ist „Oathbreaker“ dennoch ein gut gemachtes Heavy Metal-Album mit sympathischem weiblichem Gesang; Fans von AOR, Hard Rock und Heavy Metal mit weiblichem Gesang sollten mal reinhören.

Fazit
Gelungenes Hard Rock Debüt!
11
von 15
Gut
.